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Zweiter mongolischer Ideenwettbewerb
Innovative Ideen für nachhaltige Entwicklung

Zwischen Bayern und der Mongolei hat sich eine vertrauensvolle Freundschaft mit vielen gemeinsamen Werten entwickelt, auch mit Unterstützung der Hanns-Seidel-Stiftung, die seit fast 30 Jahren im Land aktiv ist. Im April 2022 fand im Rahmen dieser Freundschaft, der zweite wissenschaftliche Wettbewerb zur Entwicklung der Mongolei statt.

Die Teilnehmer des mongolischen Ideenwettbewerbs 2022

Simona Thomas

Nach einer Pause von zwei Jahren wurde im Konferenzzentrum der HSS in München der zweite Ideenwettbewerb mit dem Titel „Entwicklung der Mongolei: Strategie und Konzeption, Umwelt und Kultur“ durchgeführt. Die Teilnehmer stellten ihre innovativen und zukunftsorientierten Ideen und Vorhaben vor, wie sich die Mongolei erfolgreich und nachhaltig entwickeln könne. Die Wissenschaftler, Forscher und Experten, zumeist in Europa lebende junge Mongolen, hatten im Vorfeld ihre Vorschläge eingereicht, aus denen eine Jury die überzeugendsten auswählte.

Nach mehr als zwei Jahren Pause durch die Corona-Epidemie fand der mongolische Ideenwettbewerb wieder im Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung statt. Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Markus Ferber, MdEP eröffnete die Veranstaltung.

Nach mehr als zwei Jahren Pause durch die Corona-Epidemie fand der mongolische Ideenwettbewerb wieder im Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung statt. Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Markus Ferber, MdEP eröffnete die Veranstaltung.

Simona Thomas

Der Wettbewerb

Bei seiner Eröffnungsrede ging der Vorsitzende der HSS, Markus Ferber, MdEP, nach einem herzlichen Willkommen vor ca. 80 Teilnehmern darauf ein, dass vor drei Jahren die letzte mongolisch-deutsche Veranstaltung als Ideenwettbewerb stattgefunden habe, bei dem junge Menschen ihre Vorhaben zur Entwicklung der Mongolei vorstellten. Ferber wies darauf hin, dass viele Vertreter der „Mongolian Youth Federation in Germany“ (MYF) und zahlreiche, hochrangige Gäste aus der Mongolei angereist waren. Dies zeige den besonderen Charakter der Veranstaltung und sei ein Symbol der deutsch-mongolischen Freundschaft als auch für die Fortführung der Arbeit vor Ort.

Auch die Ehrengäste, u.a. die Vizeministerin für Justiz und Inneres der Mongolei, Solongoo, sowie fünf Abgeordnete des mongolischen Parlaments, gingen in ihren Grußworten auf diesen besonderen Charakter der Konferenz ein. So bezeichnete die Vize-Justizministerin die Teilnahme an der Veranstaltung als große Ehre. Der mongolische Staatspräsident entsandte seinen Berater, Dr. Lodoiravsal Tschoymaa, zur Veranstaltung. Auch dies war ein Zeichen, dass die Zusammenarbeit im Rechtsbereich, sowie neuerdings auch im Bereich Umweltrecht, so stark und entschieden fortgeführt werden soll wie vor der Pandemie.

Ideen für die Zukunft

Der Wettbewerb umfasste insgesamt fünf Präsentationen von jungen Mongolinnen und Mongolen, die ihre innovativen Ideen, Konzepte und Vorschläge vorstellten zur Entwicklung der Mongolei. Diese reichten von der Entwicklung der „Herders App“, einer Anwendung für das Smartphone zur digitalen Überwachung von Tierherden bis hin zur Konzeption einer Straßenbahn für die mongolische Hauptstadt Ulaanbaatar. So könnten der öffentliche Transport in der mongolischen Hauptstadt verbessert, der private Autoverkehr und die Luftverschmutzung vermindert und die Lebensqualität der Bürger verbessert werden.

Als Sieger wurde Enkh-Amgalan Batbaatar mit seiner Idee einer „Umweltfreundlichen Architekturplanung für Privathäuser“ prämiert. Das Konzept erinnert an die sogenannten „Tiny Houses“, ist aber auf den mongolischen Kontext angepasst, u.a. an die extremen klimatischen Bedingungen und das Potential der Sonnenenergie als Energiequelle. Er überzeugte damit die deutsch-mongolische Jury. Der Gewinner erhielt von verschiedenen Sponsoren, u.a. der mongolischen Fluggesellschaft MIAT, eine Prämie. Die Umsetzung des Projektes soll vom Präsidialamt der Mongolei gefördert werden. Auch die HSS ist involviert. Diskutiert wurde der Einsatz eines solchen Hauses als mobiles Schulungzentrum.

Politik, Nachhaltigkeit und Umwelt

Auch politische Themen wurden angesprochen. Während der Podiumsdiskussion ging es um den Stand der Entwicklung der Mongolei und die aktuellen Projekte der HSS, sowie um die Frage, welchen Beitrag deutsche Institutionen leisten könnten. Der Botschafter der Mongolei in Deutschland, Dr. Mandakhbileg Birvaa, ging auf die enge Beziehung der beiden Länder ein, sowie die globalen Herausforderungen und betonte den Stellenwert der Arbeit deutscher Partner während der vergangenen 30 Jahre. Nachhaltige Entwicklung steht inzwischen verstärkt auf der Agenda der Mongolei, u.a. reflektiert in der „Vision 2050“, dem Entwicklungskonzept der mongolischen Regierung. Der Berater des Staatspräsidenten der Mongolei, Dr. Lodoiravsal Tschoymaa, erläuterte den Hintergrund einer landesweiten Kampagne, mit der in der Mongolei eine Milliarde Bäume angepflanzt werden sollen, um die Lebensumstände der Bevölkerung zu verbessern.

Die Leiterin des Instituts für Internationale Zusammenarbeit der HSS, Dr. Susanne Luther, nahm Bezug auf die globalen Herausforderungen – neben den geopolitischen auch Themen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel, Umweltschutz – die auch die HSS in vielen internationalen Projekten adressiert. Während in den vergangenen drei Jahrzehnten die Rechtsstaatlichkeit und die Entwicklung des Rechtssystems in der Mongolei unterstützt wurden, u.a. die Verfassungs-, Verwaltungs- und Strafrechtsreform, stehe nun verstärkt das Thema Umweltrecht auf der Agenda. Besonders wichtig seien dabei klare und effektive rechtliche Strukturen, die Stärkung der Institutionen in der Exekutive und Judikative und eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Umweltschutz, Umweltrecht und dessen Anwendung.

Munkhshatar Ganbold, Vorstandsvorsitzender der Mongolian Youth Federation (MYF) in Germany, hielt das Schlusswort und bedankte sich u.a. bei der HSS, dass diese Veranstaltung als Plattform für den mongolisch-deutschen Austausch diene. Er bedankte sich auch bei Solongo Treml, Gründerin der MYF und Hauptorganisatorin der Veranstaltung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Veranstaltung ermöglicht hatten.