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Information zur Publikation

Das Verhältnis von Emotion und Kognition aus Sicht der Hirnforschung

  • 2013
  • Draguhn, Andreas
  • Aufsatz/Enthaltenes Werk
Beschreibung

Der distanzierend-wissenschaftliche Ausdruck "Emotion'" steht für Vorgänge in Mensch und Tier, die wir subjektiv als Gefühle erfahren. Er wird komplementär zum Begriff der "Kognition'" verwendet, welche stärker auf die gedanklichen Operationen im Sinne der Informationsverarbeitung zielt. Während kognitive Prozesse sich scheinbar vollständig rational rekonstruieren lassen, wird bei der Behandlung von Emotionen die in der Hirnforschung stets präsente Kluft zwischen der Ich-Perspektive des Subjekts und der Objektsprache der Wissenschaft deutlich. Der vorliegende Artikel nimmt diese Beobachtung zum Anlass, um anhand dreier Beispiele auf Grenzen der Deutung geistiger und neuronaler Vorgänge als rationale Operationen hinzuweisen: die Individualität von einzelnen Lebewesen, die Grenzen der Rationalität des Menschen sowie die Grenzen der Maschinen- und Computermetaphorik des Gehirns. Allen Aspekten ist gemeinsam, dass sie uns an die Körperlichkeit des Gehirns erinnern, das als Organ keine informationsverarbeitende Maschine darstellt, sondern auf allen Ebenen an unseren interaktiven Lebensvollzügen beteiligt ist.

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