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Syrienkonflikt
Zur Lage christlicher und yezidischer Flüchtlinge

Im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz widmete sich eine Diskussionsrunde von Hanns-Seidel-Stiftung und der Gemeinschaft Sant’Egidio der Situation christlicher und yezidischer Flüchtlinge in den syrischen Anrainerstaaten. Die Berichte sowie deren Einordnung durch Politik, Kirche und Wissenschaft stießen auf große Resonanz.

Ursula Männle skizziert das globale Spannungsfeld des Syrienkonflikts

Der Krieg in Syrien war auch in diesem Jahr das beherrschende Thema der Münchner Sicherheitskonferenz. Das Land befindet sich inzwischen im sechsten Jahr eines an Grausamkeit kaum überbietbaren Bürgerkriegs, den man mit traurigem Recht als die größte humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnen kann.

Was im Zuge des „Arabischen Frühlings“ als Demokratisierungsbewegung begonnen hatte, hat sich zu einem multipolaren Konflikt mit geostrategischen Dimensionen ausgeweitet. Mit katastrophalen Folgen: Nach Angaben des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen ist Syrien mit 7,6 Millionen Flüchtlingen innerhalb des Landes, das Land mit den meisten Binnenflüchtlingen weltweit. Hinzu kommen weitere knapp vier Millionen Menschen, die bereits aus dem Land geflohen sind, und Syrien auf diese Weise zum größten Herkunftsland von Flüchtlingen weltweit gemacht haben.

6000 Flüchtlingsfamilien beherbergt S.E. Elias Tourneh im syrischen Wadi Al-Nasarah

Unter den Geflüchteten befinden sich zahlreiche orientalische Christen und Angehörige der Religionsgemeinschaft der Yeziden. Ihnen galt die Aufmerksamkeit einer gemeinsamen Diskussionsrunde von Hanns-Seidel-Stiftung und der Gemeinschaft Sant’Egidio, die am 13. Februar im Rahmen der 52. Münchner Sicherheitskonferenz stattgefunden hat.

Teilnehmer waren Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der orthodoxe Bischof von Marmarita bei Homs in Syrien S.E. Elias Toumeh, die yezidische Abgeordnete Vian Dakhil aus dem irakischen Parlament, Professor Dr. Heiner Bielefeldt, UN-Sonderberichterstatter über Religions- und Weltanschauungsfreiheit, und der Bamberger Erzbischof S.E. Dr. Ludwig Schick.

Die Repräsentantin der Yeziden im Irak, Vian Dakhil

Unter der fachkundigen Moderation von Dr. Heinrich Kreft, aktuell Gesandter an der Deutschen Botschaft in Madrid, beleuchteten sie die aktuelle Situation dieser beiden in besonderer Weise bedrängten Gruppen religiöser Minderheiten und gingen der Frage nach, welchen Beitrag die internationale Gemeinschaft im Allgemeinen und die Bundesrepublik Deutschland im Besonderen leisten können, deren Lage zu verbessern.
Über 300 interessierte Zuhörer unterstrichen die Bedeutung dieses Themas auch für die Münchner Sicherheitskonferenz, von der zahlreiche offizielle Teilnehmer den Weg in die Karmelitenkirche vis-à-vis  des Bayerischen Hofes gefunden hatten.

Ausführlicher Tagungsbericht


Eindrücke von der Veranstaltung