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Digitale Fotografie
Von der Vollautomatik zur manuellem Einstellung

Mit dem Zeitalter der Smartphones und Tablets ist das Thema „Fotografie“ zu einem allgegenwärtigen und nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil unserer Gesellschaft geworden. Jeder kann fotografieren – in jeder Situation, spontan und in fast unbegrenzter Anzahl an Bildern. Doch die Ergebnisse sind häufig eher von mäßiger Qualität, besonders wenn es zu schwierigen Situationen mit begrenztem Licht oder schnellen Bewegungen kommt. Was macht also ein richtig gutes Bild aus und wie schafft man es, ein solches zu schießen? Mit diesem Thema beschäftigten sich vom vom 10. bis 12. August 2016 Stipendiaten des Journalistischen Förderprogramms.

Die Teilnehmer des Sommerballs

Die Teilnehmer des Sommerballs

Matthias J. Lange

Referent Matthias Lange verrät, wie ein professionelles Portrait entsteht.

Ausgerüstet mit digitaler Spiegelreflexkamera (DSLR: digital single lens reflex) und diversem Zubehör tauchten die Teilnehmer zu Beginn des Seminars erst einmal in die Tiefen der Technik ein. Mit den vielfältigen Funktionen waren die wenigsten vertraut. In den meisten Situationen verwendete man bisher eher die Vollautomatik, anstatt bei jedem Motiv nach der optimalen manuellen Einstellung zu suchen. Mit den Ergebnissen der Vollautomatik waren die meisten Jungjournalisten allerdings weniger zufrieden. So zeigte Lange zum Einstieg die drei grundlegenden Werkzeuge auch der digitalen Fotografie auf: Blende, Verschlusszeit und Lichtempfindlichkeit („ISO“). Mit der perfekten Kombination dieser drei Parameter lässt sich ein Motiv optimal belichten, man erreicht eine maximale Schärfe im gewünschten Bereich und kann nach Bedarf durch Schärfentiefe dem Bild einen besonderen Effekt verleihen. Doch neben der richtigen Einstellung ist es ebenso wichtig, die Bildkomposition und die Perspektive passend zu wählen, sodass ein gutes Foto entsteht.

Kreativität ist gefragt: das Gruppenfoto

Mit dem neu gewonnen Wissen über die technischen Raffinessen der DSLR durften sich die Stipendiaten auch gleich selbst ans Werk machen. Jeder sollte ein Gruppenbild mit den anderen Teilnehmern zusammenstellen. Stehend, sitzend, kniend, springend, kreisförmige oder perspektivische Anordnung der Personen: Der Kreativität waren hier keine Grenzen gesetzt. Die Stipendiaten hatten sichtlich Spaß daran, das perfekte Bild zu komponieren und dabei die unterschiedlichen Möglichkeiten der Kamera voll auszunutzen. Das Schönste dabei: Jeder durfte erleben, welchen Unterschied die richtige Einstellung zur bisher verwendeten Vollautomatik macht. Als weitere praktische Übung stand außerdem das Einzelporträt auf dem Programm. Hierbei ist es besonders entscheidend, die abzubildende Person entsprechend zu positionieren und zu belichten, um dem Bild mehr Dynamik und Aussagekraft zu verleihen. Bei der Fotografie von Personen sei es am wichtigsten, mit den Menschen zu kommunizieren, damit ein gutes Bild entsteht, so Lange.

Der Höhepunkt des Seminars: der Sommerball

Den Höhepunkt des Seminars bildete der alljährliche Sommerball, der in diesem Jahr zum ersten Mal auf Kloster Banz stattfand. Rund 140 Stipendiaten hatten sich für den Abend in Schale geworfen, um dieses besondere gesellschaftliche Event im festlich dekorierten Saal zu genießen, Kontakte zu pflegen und das Tanzbein zu schwingen. Für das Foto-Team des JFS-Seminars war es die perfekte Gelegenheit, die erlernten Fähigkeiten erstmals in einem realen Umfeld auszuprobieren und den Ballabend fotografisch festzuhalten. Neben den Praxisübungen und fachlichen Gesprächen der jungen Fotografen kam selbstverständlich auch der Spaß nicht zu kurz.

Zum Abschluss des Seminars gab Matthias Lange den Stipendiaten noch ein paar weitere Tipps und Kniffe mit auf den Weg. In Zukunft werden die Nachwuchsjournalisten sicherlich seltener auf den Automatik-Modus zurückgreifen müssen und obendrein bessere Fotos machen als vor diesen sehr gelungenen Seminartagen.

Text: Sabrina Wolf

Das Journalistische Förderprogramm für Stipendiaten (JFS) bietet Studierenden an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und Universitäten eine studienbegleitende Aus- und Weiterbildung mit praxisbezogenen Seminaren und Fachtagungen in den Sparten Zeitungs-, Bild-, Onlinejournalismus, Hörfunk und Fernsehen sowie Veranstaltungen zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen an. Die Förderung ist nicht an bestimmte Studiengänge gebunden, jedoch sollte bei den Bewerbern als Berufsziel eine spätere Tätigkeit im Bereich der Medien gegeben sein.

Universitätsförderung MINT und Medizin
Isabel Küfer, M.A.
Leiterin
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