Mit der offiziellen Rückkehr Marokkos in die AU geht das 28. Gipfeltreffen der Organisation in Addis Abeba in die Geschichte ein. Ein historisches Ereignis, das Marokko nach Jahren intensiver Parallel-Diplomatie und 33-jähriger Abwesenheit als triumphale Rückkehr feiert. Ein optimaler Zeitpunkt, da sich auch der am 30. Januar 2017 neu gewählte Präsident der AU, Alpha Condé (Präsident der Republik Guinea), für eine Rückkehr Marokkos aussprach.
Mit eindeutiger Mehrheit wurde im Sitz der AU in Addis Abeba vier Monate nach offizieller Einreichung dem Wiedereintrittsgesuch Marokkos in die panafrikanische Organisation stattgegeben. 39 der 54 AU-Mitgliedstaaten sprachen sich für eine bedingungslose Rückkehr Marokkos aus. Zehn Staaten, u. a. Algerien, Angola, Simbabwe und Südafrika, stellten sich gegen eine Wiederaufnahme Marokkos in die AU und forderten die Etablierung einer Kommission, die zunächst die Integration Marokkos unter Wahrung der Gründungsakte der AU ermöglichen soll. Hauptargument der Gegner war die Menschenrechtslage in Marokko, die mit Artikel 29 der AU-Gründungsakte nicht vereinbar sei.
Obwohl es sich bei der Rückkehr Marokkos nur um eine Formalität handelt, zumal Marokko aus der Organisation für Afrikanische Einheit (OUA) ausgetreten ist und zunächst die Gründung der Afrikanischen Union (AU) als Nachfolgerin der OUA ratifizieren muss, ist der Wiedereintritt des nordafrikanischen Königreichs von symbolischer Bedeutung.
Unsere Arbeit in Marokko