In der heutigen globalisierten Welt ist es für einen Staat essentiell, internationale Beziehungen aufzubauen und durch strategische Allianzen Synergien zu erzeugen. Die Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft, wie die Stärkung der Demokratie, der Klimawandel oder der Umgang mit Migrations- und Fluchtbewegungen lassen sich nur gemeinsam lösen.
Ähnlich wie auf anderen Kontinenten wie in Afrika, Asien und Europa gibt es in Lateinamerika Gemeinschaften mit unterschiedlichen Zielen, um die regionale Vernetzung voranzutreiben. Ein wichtiger Akteur in der Region ist das Andenparlament. Dieses „Parlamento Andino“, wie es im Spanischen heißt, ist das Beratungs- und Kontrollgremium der Andengemeinschaft (Comunidad Andina – CAN) und repräsentiert über 120 Millionen Bürger der Region. Mitgliedsstaaten sind Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru. Seine Hauptaufgaben bestehen in der Harmonisierung von Gesetzen, der Förderung der Bürgerbeteiligung und der politischen Kontrolle sowie der Stärkung der regionalen Integration.
Eines der wichtigsten Arbeitsfelder der Hanns-Seidel-Stiftung in Lateinamerika ist die Beratung von regionalen und nationalen Parlamenten und deren Verwaltungen. Hierbei stehen vor allem die Stärkung der Arbeitsprozesse des Parlamentes, die Fortbildung von Abgeordneten, Beratern und der Parlamentsverwaltung, die Förderung von Transparenz und Open Government sowie internationale parlamentarische Beziehungen im Vordergrund.
Um diese Zusammenarbeit nun auch regional besser verbinden und koordinieren zu können, unterzeichneten die HSS und das Andenparlament am 27. Dezember 2019 ein Rahmenabkommen über eine langfristige strategische Partnerschaft.
Ziele der Kooperation sind eine enge Zusammenarbeit bei Transparenz, Bürgerbeteiligung, Stärkung der regionalen Integration sowie bei der Unterstützung der institutionalisierten Programme „Soy Ciudadano Andino“ („Ich bin andiner Bürger“), „Soy Empresa Andina“ („Ich bin andines Unternehmen“) und „Soy Comuna Andina“ („Ich bin andine Gemeinde“). Auf diese Weise sollen die Bürger mehr über ihre Rechte in der Andengemeinschaft erfahren, auch soll die Integration der Mitgliedsstaaten gefördert und die Rolle des Andenparlaments innerhalb der politischen Systeme gefestigt und gestärkt werden.