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Familie Gnassingbé bleibt an der Macht
Präsidentschaftswahlen in Togo

Im westafrikanischen „Superwahljahr“ 2015 wählten am 25. April in Togo 3,5 Millionen registrierte Wahlberechtigte ihren Präsidenten. Sieben Tage später, am 03. Mai, erklärte das Verfassungsgericht Faure Gnassingbé mit 58,77 Prozent der Stimmen zum Präsidenten.

 

Straßenhandel in Togo mit Händlern und Käufern

Straßenhandel in Togo

HSS

Auf den stärksten Mitbewerber von Faure Gnassingbé, Jean-Pierre Fabre (CAP 2015, Combat pour l’Alternance Politique en 2015), entfielen 35,19 Prozent. Drei weitere Kandidaten erhielten 4,03 Prozent (Aimé Gogué), 1,03 Prozent (Gerry Taama) und 0,9 Prozent (Mohamed Tchassona Traoré) der Stimmen.

Auf die Veröffentlichung erster vorläufiger Ergebnisse durch die Commission Electorale Nationale Indépendante (CENI) reagierte CAP 2015 mit Wut und Empörung. Zwar gewann Fabre im Vergleich zu den letzten Präsident­schaftswahlen 3 Prozent der Stimmen hinzu, aber die Ergebnisse des Datenzentrums der CAP würden nicht mit denen der CENI übereinstimmen, hieß es. CAP sprach von Wahlbetrug, Wahlputsch und von einem Verbrechen gegen die nationale Souveränität. Beschwerde beim Verfassungsgericht wurde nicht eingereicht, weil nach Aussagen des Kandidaten Fabre, das Gericht nicht unabhängig sei.

Ausgerechnet der ghanaische Präsident John Mahama, der sich bei der Präsidentschaftswahl 2012 in Ghana selbst mit Vorwürfen des Wahlbetrugs von seinem stärksten Oppositionskandidaten, Nana Akufo-Addo, auseinanderzusetzen hatte, erschien in Lomé, um die Lage zu entspannen. Als Chairman der Economic Community of West African States (ECOWAS) rief er die Bevölkerung und die Wahlverantwortlichen auf, die Ergebnisse der Wahlurnen zu akzeptieren und eine „friedliche Stimmung“ zu bewahren, damit sich die Ereignisse der Jahre 2005 und teilweise auch 2010 nicht wiederholen.

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