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Deutsch-Chinesische Beziehungen
People-to-People Dialog

Seit 45 Jahren unterhält Deutschland diplomatische Beziehungen zur Volksrepublik China. China ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner. Die politischen Kontakte sind enger als je zuvor. Von diesem Jahr an soll ein hochrangiger People-to-People Dialog dazu beitragen, den gesellschaftlichen Austausch zu intensivieren.

Außenminister Sigmar Gabriel und Vize-Ministerpräsidentin Liu Yandong eröffnen den Deutsch-Chinesischen Dialog

Außenminister Sigmar Gabriel und Vize-Ministerpräsidentin Liu Yandong eröffnen den Deutsch-Chinesischen Dialog

Am 24. Mai 2017 eröffneten Außenminister Siegmar Gabriel und die chinesische Vize-Ministerpräsidentin Liu Yandong feierlich die erste Sitzung dieses Deutsch-Chinesischen Dialogs für den gesellschaftlich-kulturellen Austausch in Peking. Damit wird der Austausch beider Länder auf gesellschaftlicher Ebene intensiviert und die strategische Partnerschaft, die wirtschaftlich und politisch auf einer soliden Basis steht, weiter bereichert. Professor Ursula Männle, Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, nahm an der Hauptveranstaltung und an einem Subforum über die Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung teil.

Außenminister Sigmar Gabriel und die chinesische Vize-Ministerpräsidentin Liu Yandong eröffnenen die erste Sitzung des Deutsch-Chinesischen Dialogs für den gesellschaftlich-kulturellen Austausch.

Ursula Männle vertritt die deutschen politischen Stiftungen bei der Hauptveranstaltung des Deutsch-Chinesischen Dialogs

Ursula Männle vertritt die deutschen politischen Stiftungen bei der Hauptveranstaltung des Deutsch-Chinesischen Dialogs

Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses

Liu unterstrich die Bedeutung der gesellschaftlichen Dimension in den deutsch-chinesischen Beziehungen. Angesichts der Multipolarität der Welt und der Vielzahl an globalen Herausforderungen soll der People-to-People Dialog ergebnisorientiert gestaltet werden. Dabei könne die Kooperation im Bildungsbereich eine wichtige Rolle spielen.

Die Bundesregierung hoffe, so führte Gabriel aus, dass der Dialog das gegenseitige Verständnis weiter vertiefe. Grundlage dafür sei in erster Linie das Engagement eines breiten Spektrums unabhängiger Institutionen aus Kultur, Kunst, Sport, Bildung und Wissenschaft und die Arbeit der politischen Stiftungen. Aufgabe der Regierungen sei es, die Voraussetzungen für eine lebendige zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit zu schaffen.

Vizebildungsminister Tian Xiejun nannte mit Bildung, Kultur, Medien, Sport und Jugendaustausch Schwerpunkte der Zusammenarbeit für den neuen Dialog. Im Bildungsbereich wiederum stehen die Förderung des Studierendenaustauschs, des Sprachunterrichts, der beruflichen Bildung sowie der universitären Zusammenarbeit im Mittelpunkt.

Als Vertreterin der in China aktiven deutschen politischen Stiftungen betonte Männle deren besondere Rolle im gesellschaftlichen Austausch zwischen beiden Ländern. Diese zeichne sich durch ein langfristiges und vielfältiges Engagement aus, um Frieden, nachhaltige Entwicklung, soziale Gerechtigkeit, gesellschaftliche Partizipation und gute Regierungsführung zu schaffen. Die erfolgreiche Registrierung der Repräsentanzbüros der Stiftungen mache es möglich, weiterhin gemeinsam an Lösungen für die globalen Konflikte, Krisen und Herausforderungen der Zukunft zu arbeiten.

Vize-Ministerpräsidentin Liu Yandong bei einem Subforum über die  Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung

Vize-Ministerpräsidentin Liu Yandong bei einem Subforum über die Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung

Zukunftsforum zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung

Neben der Hauptveranstaltung waren vier Subforen über den studentischen Austausch, Kulturaustausch, Film und die berufliche Bildung Teile der ersten Sitzung. Bei dem „Deutsch-Chinesischen Zukunftsforum zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung“ trat die Hanns-Seidel-Stiftung gemeinsam mit dem Zentralinstitut für Berufsbildung und dem Chinesischen Verband für Internationalen Bildungsaustausch als Mitorganisator auf. Auch hier sprachen neben Vertretern bilateraler Bildungsprojekte Vize-Ministerpräsidentin Liu sowie Stiftungsvorsitzende Professor Ursula Männle.

Yang Jin, Direktor des Zentralinstituts für Berufsbildung, fasste die Geschichte der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung zusammen. Dr. Bernd Seuling, Leiter des Büros der Hanns-Seidel-Stiftung in Shanghai, stellte Ziele, Projekte und Wirkungen der Arbeit der Stiftung in der beruflichen Bildung in China vor, die bis in das Jahr 1983 zurückreicht. Lehrerfortbildungen und die Entwicklung handlungsorientierter Curricula für neue Berufsbilder sind dabei nur zwei Aspekte der langjährigen praktischen Arbeit.


Ursula Männle betonte die Bedeutung von Bildung für eine ausgewogene wirtschaftliche und soziale Entwicklung

Ursula Männle betonte die Bedeutung von Bildung für eine ausgewogene wirtschaftliche und soziale Entwicklung

Bildung und soziale Gerechtigkeit

Ursula Männle ging in ihrer Rede auf die Bedeutung von Bildung für eine ausgewogene wirtschaftliche und soziale Entwicklung ein. Die Qualität der höheren beruflichen Bildung sei zentral für die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft und Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe und sozialer Gerechtigkeit. Bei ihren Maßnahmen lege die Hanns-Seidel-Stiftung deshalb besonderen Wert auf die Förderung benachteiligter sozialer Gruppen und strukturschwacher Regionen.

Auf eine Rede von Udo Michallik, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, über Herausforderungen und Handlungsfelder der beruflichen Bildung in Deutschland folgte ein abschließender Veranstaltungsblock, in dem Projekte der praktischen Zusammenarbeit vorgestellt wurden.

Vertreter aus Politik, Gesellschaft sowie deutschen und chinesischen Organisationen

Vertreter aus Politik, Gesellschaft sowie deutschen und chinesischen Organisationen

Hier gab Dr. Michael Klaus, Leiter des Projektbüros der Hanns-Seidel-Stiftung in Shandong, einen Überblick über die Arbeit der Stiftung in China am Beispiel des Berufsbildungszentrums Pingdu, des Programms zur Entwicklung ländlicher Räume sowie über Projekte der Kooperation bei politischen und rechtlichen Themen.

Am Rande der Konferenz erörterten Ursula Männle und Wang Jiping, Abteilungsleiter für Erwachsenen- und Berufsbildung im chinesischen Bildungsministerium, wie die Zusammenarbeit im Bildungsbereich weiterentwickelt werden könne.

Die Lehrerfortbildung und Förderung der höheren beruflichen Bildung soll dann auch die Anpassung der Berufsbildung an die Digitalisierung sowie Maßnahmen im Bereich Armutsbekämpfung umfassen.

Nordost- und Zentralasien
Veronika Eichinger
Leiterin