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Kurz erklärt
Landtagswahl 2018

Schon wieder wählen gehen? Haben wir das nicht erst letztes Jahr gemacht? Doch. Aber diesmal wählen wir nicht für den Bundestag, sondern für den Landtag. Wo ist der Unterschied? Bei der Landtagswahl wird auf Landesebene (Bundesland) gewählt, bei der Bundestagswahl deutschlandweit. Der Landtag ist für das Bundesland zuständig und der Bundestag für den ganzen Staat. Wir wählen also unsere Regierung in Bayern.

Seit wann wird gewählt?

Gewählt wird bei der Landtagswahl schon ganz schön lange. Wir wählen dieses Jahr seit dem 2. Weltkrieg zum 18. Mal. Also haben auch schon unsere Urgroßväter und Uromas ihr Recht genutzt. Eine Landtagswahl darf frühestens 59 Monate und spätestens 62 Monate nach der vorherigen Wahl stattfinden, also ungefähr alle 5 Jahre. Dieses Jahr fällt die Wahl auf den 14. Oktober.

Ausgangslage

Über die absolute Mehrheit der Mandate verfügte von 1962 bis 2008 die CSU. Sie konnte also alleine regieren. Das gelang ihr auch 2013 mit Spitzendkandidat Horst Seehofer erneut. Der gab 2017 sein Amt ab um Bundesinnenminister zu werden. Neu gewählt wurde vom Landtag als Nachfolger für den bisherigen Ministerpräsidenten Markus Söder.

Rotes Kreuz mit Stift

Deine Stimme zählt!

ulleo; Pixabay

Welche Parteien stehen zur Wahl?

Am 17. August 2018 fiel die Entscheidung des Landeswahlausschuss über die Wahlvorschläge. Insgesamt nehmen dieses Jahr 18 Parteien und Wählergruppen an der Wahl teil. Hier seht ihr die Parteien, die zur Wahl stehen (Reihenfolge wie auf dem Wahlzettel):

  • Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU)
  • Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
  • Freie Wähler (FREIE WÄHLER)
  • Bündnis 90/Die Grünen (GRÜNE)
  • Freie Demokratische Partei (FDP)
  • Die Linke (DIE LINKE)
  • Bayernpartei (BP)
  • Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
  • Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)
  • Partei für Franken (kandidiert nur in Mittelfranken und Unterfranken)
  • Alternative für Deutschland (AfD)
  • Liberal-Konservative Reformer (kandidieren nur in Oberbayern und Schwaben)
  • mut
  • Partei der Humanisten (kandidiert nur in Oberbayern)
  • Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI) (nicht in Niederbayern)
  • Partei für Gesundheitsforschung (kandidiert nur in Oberbayern, Oberpfalz, Oberfranken und Mittelfranken)
  • Partei Mensch Umwelt Tierschutz (kandidiert nur in Oberbayern, Niederbayern und Unterfranken)
  • V-Partei3 – Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer

hier findet ihr eine Übersicht der Programme: https://www.wahlen.info/wahlprogramme-bayern/

Wie finde ich heraus, welche Partei am besten zu mir passt?

Ich persönlich finde, dass sich dafür der Wahl-O-mat super eignet. Der funktioniert ganz easy: Du bekommst Fragen gestellt, auf die du mit „ich stimme zu“ „neutral“ und „ich stimme nicht zu“ antworten kannst. Wenn nichts zutrifft, kannst du die Frage auch überspringen.
Am Ende werden deine Antworten mit denen der Parteien verglichen. Man kann sich die Antworten auch ansehen.
Dann wählst du bis zu acht Parteien aus und aus denen wird dann die passende Partei für dich bestimmt. Natürlich kannst du dich nicht komplett auf dieses Ergebnis verlassen. Ich denke man kommt nicht drum herum sich über die Parteien zu informieren, das gehört einfach dazu. Trotzdem ist es eine Hilfe um einen Überblick zu bekommen. Den Wahl-O-mat gibt es übrigens für jede Wahl.

Erst- und Zweitstimme

Jeder Wähler hat eine Erst- und Zweitstimme. Mit der Erststimme wählt man den Direktkandidaten in seinen Stimmkreis, mit der Zweitstimme wählt man einen Kandidaten/in auf einer Parteiliste. Es gibt zwei Stimmzettel auf denen man sein Kreuz setzten kann.

Wählen ist wichtig!

Du fragst dich, warum du eigentlich wählen gehen sollst? Deine Stimme zählt ja eh nicht? Falsch. Jede Stimme zählt. Jede Stimme hat Gewicht, und am Ende kann es genau deine sein, die die Partei zur Mehrheit verhilft. Hast du gewusst, dass jeder, der nicht wählt, seine Stimme sozusagen an Linksradikale beziehungsweise rechtsradikale Parteien vergibt? Deine Stimme fehlt am Ende den Parteien in der Mitte und gibt den radikalen Parteien mehr Gewicht. Wieso? Weil deren Anhänger garantiert alle zum Wählen gehen. Sieh es also als Unterstützung für deine Heimat an. In vielen Ländern haben die Bürger keine Möglichkeit ihr Wahlrecht wahrzunehmen, also sieh es positiv! 

Dann kann ja nichts mehr schiefgehen?

Die amtliche Wahlbenachrichtigung erhälst du per Post. Dort steht drauf, in welches Wahllokal du musst. Damit alles klappt, musst du zur Wahl unbedingt ein Ausweisdokument mitbringen. Ich persönlich nehme vorsichtshalber auch die Benachrichtigung zur Wahl mit. Mit diesen Unterlagen und dem Ausweisdokument gehst du in dein Wahllokal und setzt deine Kreuze. Übrigens: Wurde der Kandidat oder die Kandidatin gewählt, kann er oder sie den Sitz nur unter strengsten Voraussetzungen wieder verlieren, z.B. bei einer Verurteilung. Freiwillig kann der Kandidat z.B. aus familiären Gründen zurücktreten. Ansonsten bleibt der Wille des Volkes bestehen.

 Oh nein, genau zur Wahl bin ich im Urlaub

Das ist gar kein Problem! Sobald du die Wahlbenachrichtigung erhalten hast, kannst du online oder per Fax die Briefwahl beantragen. Dann kannst du ganz bequem zu Hause wählen und dir nochmal in Ruhe überlegen, ob du dir bei deiner Entscheidung ganz sicher bist! Die ausgefüllten Wahlbriefe müssen bis 14. Oktober, 18:00 Uhr bei der Wahlbehörde angekommen sein.
Also, viel Erfolg!

Übrigens: Gleichzeitig mit der Landtagswahl finden in Bayern auch die Bezirkstagswahlen statt. Hier wählst du deinen Bezirkstag in Ober-, Mittel, - und Unterfanken, Nieder- und Oberbayern sowie in Schwaben und der Oberpfalz.

 Autorin: Lisa Christl

Leiterin Onlineredaktion/Internet

Susanne Hornberger