Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann spricht sich bei seinem Besuch in Zagreb für gemeinsamen europäischen Grenzschutz aus. Besonders wichtig ist ihm die Stabilisierung der Herkunftsländer Geflüchteter.
In Flüchtlingslagern an der bosnisch-kroatischen Grenze bei Velika Kladusa und Bihac warten inzwischen wieder mehrere Tausend Geflüchtete aus Afghanistan, Pakistan oder Syrien in unzumutbaren Lebens-Verhältnissen auf den Grenzübertritt nach Kroatien. Allerdings ohne große Chancen, in der EU um Asyl bitten zu können, denn Kroatien hat die rund 1000 Kilometer lange Südgrenze für Flüchtlinge weitgehend geschlossen und schreckt auch vor umstrittenen sog. „Push-Backs“ nicht zurück, das heißt die direkte Rückführung von auf kroatischem Terrain aufgegriffenen Flüchtlingen nach Bosnien-Herzegowina. Innenminister Herrmann informierte sich vor Ort intensiv über die Situation und betonte die Bedeutung eines wirksamen EU-Außengrenzen-Schutzes durch Kroatien, das am 22. Oktober grünes Licht von der EU-Kommission für einen Schengen-Beitritt erhalten hatte. Er dankte der kroatischen Polizei für ihre „wichtige Arbeit zur Absicherung der längsten EU-Außengrenze“.