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Hoffnung für Mali?

Die Entwicklungen in Mali während der letzten beiden Jahre werden in diesem Politischen Hintergrundbericht analysiert. Konnte Präsident Ibrahim Boubacar Keïta die Hoffnungen der Menschen erfüllen? Ist der Norden Malis nun stabilisiert oder gleicht die Situation noch immer der eines „failed state“ ohne jedwede staatliche Ordnung?

Kinder in Mali

Kinder in Mali

Die Entwicklungen in Mali während der letzten beiden Jahre werden in diesem Politischen Hintergrundbericht analysiert. Konnte Präsident Ibrahim Boubacar Keït die Hoffnungen der Menschen erfüllen? Wie verläuft der angekündigte Friedensprozess? Ist der Norden Malis nun stabilisiert oder gleicht die Situation noch immer der eines „failed state“, ohne staatliche Ordnung?

Im Sommer des Jahres 2013 keimte in Mali neue Hoffnung auf, denn eine langfristige Stabilisierung des Nordens schien in greifbare Nähe gerückt. Durch die Intervention des französischen Militärs im Januar 2013 („Operation Serval“) war es gelungen, die Dschihadisten-Miliz Ansar Dine und ihre Alliierten militärisch zurückzudrängen und die Gebiete im Norden zurückzuerobern.

Die UN-Mission MINUSMA (Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali), erhielt den Auftrag, die Lage zu stabilisieren. Parallel dazu initiierte die EU die Ausbildungs- und Trainingsmission EUTM-Mali (European Union Training Mission Mali) für das malische Militär, dem es bisher an Schlagkraft, Disziplin, Professionalität und Ausrüstung fehlte. Zuvor hatte die dschihadistische Miliz Ansar Dine den Norden Malis von der separatistischen Tuareg-Miliz MNLA (Mouvement national de liberation de l’Azawad) erobert. Beide Organisationen waren zu Beginn des Konfliktes in Nord-Mali im Januar 2012 noch Verbündete im Kampf gegen die Zentralregierung und hatten den Norden zunächst gemeinsam unter Kontrolle gebracht.

Nachdem Ansar Dine anschließend die Einführung der Shariah in den besetzten Gebieten gefordert hatte, kam es zum Bruch mit der MNLA. Ansar Dine gelang es in der Folge, die MNLA zurückzudrängen und die Kontrolle über weite Teile des Nordens sowie die Provinzhauptstädte Gao, Timbuktu und Kidal zu übernehmen. Mit der dennoch weiterexistierenden MNLA und weiteren bewaffneten Tuareg-Gruppen, die sich ebenfalls von den Dschihadisten distanziert hatten, konnte die Übergangsregierung/Junta im Juni 2013 eine Waffenruhe vereinbaren. Diese wurde im Ouagadougou-Agreement festgelegt, das die Grundlage für weitere Verhandlungen darstellte. 

Der ausführliche Bericht: Hoffnung für Mali?