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Herausforderungen für den Flughafen München

München hat heute den besten Flughafen Europas und damit eine Erfolgsgeschichte für ganz Bayern geschrieben: Fast 40 Millionen Menschen sind 2014 dort gestartet oder gelandet. Doch es gibt auch große Herausforderungen. Über diese sprach Flughafen-Chef Dr. Michael Kerkloh am 7. Dezember 2015 im Konferenzzentrum München.

Kapazitätsengpässe am Münchner Airport. Diese sollen durch die dritte Start- und Landebahn beseitigt werden: Statt 90 Starts und Landungen wären dann rund 120 pro Stunde möglich.

Kapazitätsengpässe am Münchner Airport. Diese sollen durch die dritte Start- und Landebahn beseitigt werden: Statt 90 Starts und Landungen wären dann rund 120 pro Stunde möglich.

Flughafen München GmbH

München hat heute den modernsten und besten Flughafen Europas und mit dem Airport eine Erfolgsgeschichte für ganz Bayern geschrieben: Fast 40 Millionen Menschen sind 2014 in München gestartet oder gelandet, mehr als dreimal so viele wie bei der Inbetriebnahme des Flughafens 1992. Doch es gibt auch große Herausforderungen der Zukunft. Über diese sprach Flughafen-Chef Dr. Michael Kerkloh am 7. Dezember 2015 im Konferenzzentrum München anlässlich des 14. Luftfahrt-Podiums der Hanns-Seidel-Stiftung.

Der Streit über die dritte Start- und Landebahn beschäftigt Dr. Michael Kerkloh, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH (FMG), schon seit über 10 Jahren. Wird sie gebaut oder nicht? Bereits im Juli 2005 hatte der Aufsichtsrat der FMG wegen der sich abzeichnenden Kapazitätsengpässe des bestehenden Bahnsystems beschlossen, das Raumordnungsverfahren für den Bau einer dritten Start- und Landebahn einzuleiten. Seither gibt es ein Tauziehen um diese Entscheidung. Zumindest juristisch ist die Situation aber klar. Am 19. Februar 2014 hatte das Bayerische Verwaltungsgericht München geurteilt, die Baugenehmigung für eine dritte Startbahn für den Flughafen München weise keine rechtlichen Mängel auf. Es ließ keine Revision gegen das Urteil zu. Die politische Entscheidung ist aber vertagt. Derzeit findet noch ein Dialogprozess statt, um in dieser umstrittenen Frage möglichst alle Seiten zu hören. Die politische Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung soll dann im Jahr 2016 fallen.

Kerkloh wirbt für die Erweiterung der Start- und Landekapazitäten.

Kerkloh wirbt für die Erweiterung der Start- und Landekapazitäten.

Viele der Pro- und Contra-Argumente waren in den letzten Jahren immer wieder zu lesen. Dass aber Flughafen-Chef Kerkloh im Konferenzzentrum München noch einmal klar Position für den Bau einer dritten Bahn bezogen hat, sollte keinen der zahlreichen Zuhörer überrascht haben. Kerkloh verwies auf den Beschäftigungsmotor Flughafen. Er schaffe zukunftssichere Arbeitsplätze. Ein zukunftsfähiger Flughafen sei in einer zunehmend vernetzten Welt aber auch eine zentrale Voraussetzung für die Standort- und Investitionsentscheidung von Unternehmen. Neben unbestreitbarem Fluglärm und Flächenverbrauch führen viele Ausbau-Gegner insbesondere auch das Bedarfsargument ins Feld. Hier verwies Kerkloh auf steigende Fluggastzahlen und erklärte auch den temporären Trend einer Abnahme der Flugbewegungen. Gemessen an ihren Vorgängern sind neue Flugzeuge nicht nur erheblich leiser, sondern eben auch größer. Doch hier sei eine Grenze erreicht, so dass die Flugbewegungen in 2015 wieder steigen werden und die Prognosen weiter von einer Zunahme des Luftverkehrs ausgehen.

Der Satellit für das Terminal 2 nähert sich der Fertigstellung

Der Satellit für das Terminal 2 nähert sich der Fertigstellung

Flughafen München GmbH

Für Deutschland rechnet das Bundesverkehrsministerium bis 2030 mit einem Wachstum des Luftverkehrsaufkommens um ca. 60 Prozent verglichen mit 2010. Auf das Drehkreuz München mit seinem hohen Anteil an Umsteigepassagieren wird sich dies deutlich auswirken. Wenn Fluglinien in München keine neuen Verbindungen anbieten können, steigt der Druck auf die Airlines, bestehende Verbindungen auf andere Flughäfen zu verlagern. Zahlreiche Airports investieren derzeit massiv, um Drehkreuze auf- oder auszubauen. Kerkloh sagte dies mit Blick auf Doha, Dubai oder Istanbul. Wer Kerklohs Pro-Argumente nachlesen will, findet diese unter www.gutfuerbayern.de.

Aber nicht nur die Start- und Landebahnenkapazitäten sind eine zentrale Herausforderung. Auch die landseitige Anbindung sei gemessen an der Flughafen-Qualität, so Kerkloh, nicht optimal. Der Flughafen München soll und muss zu einem multimodalen Verkehrsknotenpunkt weiterentwickelt werden. Insbesondere die Schienenanbindung gelte es zu verbessern. Zumindest ein Bau ist aber bereits getätigt! Ab April nächsten Jahres sollen Passagiere das neue Satelliten-Terminal am Münchner Flughafen nutzen können. Der Satellit ist eine Erweiterung für das Terminal 2 und mit diesem durch eine Mini-U-Bahn verbunden.