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Deutsch-Russisches Jugendforum
Hauptstadtgespräche

Wenn das diplomatische Schweigen um sich greift, schlägt die Stunde der politischen Stiftungen. Sie können einen geschützten Raum bieten, in dem auch politisch sensible Themen sachlich besprochen werden können.

Dr. Wolf stellt während des Seminars gerade eine Frage.

Für die Hanns-Seidel-Stiftung spielt der Jugendaustausch eine wichtige Rolle.

Valeria Lazareva; HSS

Zum zweiten Mal in nur drei Monaten trifft Angela Merkel Wladimir Putin zu direkten Gesprächen. Diesmal in Schloss Meseberg. Bei solchen Treffen von Staatenlenkern ist öffentliche Aufmerksamkeit garantiert. Die freie Presse berichtet dann ihrem Auftrag getreu schon vorab jedes durchgesickerte Detail und analysiert und politisiert zuweilen sogar Körperhaltung, Gestik und Garderobe der beteiligten Politiker. Das kann den diplomatischen Spielraum der Verhandlungen unter Umständen einschränken, gerade, wenn es um das komplizierte Verhältnis zu Ländern wie Russland geht, wo die Politik über den richtigen Umgang heftig streitet.

Neben Gesprächen zwischen politischen Entscheidungsträgern sind Formate auf anderen Ebenen notwendig, die den gegenseitigen Austausch fördern und dazu beitragen, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen und gezielt für gegenseitiges Verständnis werben. Besonders in diplomatisch schwierigen Zeiten können politische Stiftungen dabei eine wichtige Rolle spielen – als Türöffner und Vermittler.

Um den politischen und zivilgesellschaftlichen Dialog aufrecht zu erhalten, bietet das Auslandsbüro der Hanns-Seidel-Stiftung in Russland verschiedene Veranstaltungen und Dialogprogramme an. Fachtagungen für wissenschaftliche Experten schaffen die Möglichkeit, sich in einem geschützten Raum über Fragen und Erfahrungen zu sensiblen Themen auszutauschen. Regelmäßige Delegationsreisen dienen darüber hinaus der Vernetzung von Repräsentanten aus Politik, Wissenschaft, Verbänden und Think Tanks.

Perspektiven der Jugend

Für die Hanns-Seidel-Stiftung spielt auch der Jugendaustausch eine wichtige Rolle. Nach einem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr in Moskau fand das diesjährige Deutsch-Russische Jugendforum unter dem Titel „Hauptstadtgespräche“ Anfang August in Berlin statt. 

Zuhörer von der Seite aufgenommen. Konzentriert, interessiert

Im Rahmen der „Hauptstadtgespräche“ können die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und Russland Kontakte aufbauen und positiv zur Zukunft der deutsch-russischen Beziehungen beitragen.

Valeria Lazareva; HSS

Eine Woche lang konnten sich 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Russland und Deutschland im Rahmen verschiedener Veranstaltungen und Treffen zu aktuellen wirtschaftlich, kulturell und politisch relevanten Themen austauschen. Das Forum wurde mit einer Paneldiskussion im Hauptstadtbüro der Hanns-Seidel-Stiftung eröffnet.

Diese besondere Austauschplattform bietet das Jugendforum des Alumnivereins des Deutsch-Russischen Jugendparlaments (DRJUG e.V.). Ziel ist es, junge Menschen aus beiden Ländern zusammen zu bringen, um Ideen auszutauschen und eine länderübergreifende Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft anzuregen.

Im Rahmen des Programms erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Zivilgesellschaft und Politik zu verschiedenen Themen zu diskutieren und mit potenziellen Arbeitspartnern ins Gespräch zu kommen.

 

Autorin: Paulina Conrad, HSS

Info:

Seit 1991 widmet sich das Auslandsbüro der Hanns-Seidel-Stiftung in Moskau den deutsch-russischen Beziehungen. Jan Dresel, Leiter des Auslandsbüros: „Die jahrhundertelangen engen Verbindungen zwischen Deutschland und Russland sollten gerade unseren beiden Ländern dabei helfen, wieder mehr aufeinander zuzugehen und trotz der bestehenden Konflikte vor allem das Verbindende und die großen Chancen der bilateralen Zusammenarbeit zu suchen.“