Info: Balkanroute
Als Balkanroute bezeichnet man zusammenfassend Routen zwischen dem Nahen Osten und Europa, die über die Balkanhalbinsel führen und dort die EU-Außengrenze überschreiten. Der Begriff wird vor allem im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise seit 2015 und dem Schmuggel von Drogen aus Afghanistan nach Europa verwendet. Zu Beginn der Flüchtlingskrise gelangten die meisten Flüchtlinge aus der Türkei über die Ägäisinseln nach Griechenland, von dort weiter über Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien nach Österreich und Deutschland (ursprüngliche Balkanroute). Nach der Abriegelung der mazedonischen Grenze zu Griechenland im März 2016 hat sich eine alternative Balkanroute von Istanbul über Bulgarien, Serbien und weiter über Ungarn oder Kroatien/Slowenien nach Österreich herausgebildet, die jedoch rasch ebenfalls dichtgemacht wurde, weil die Behörden in Bulgarien die meisten Flüchtlinge aufgriffen, registrierten und in Lagern festhielten bzw. gemäß dem EU-Türkei-Abkommen vom März 2016 zurückschickten. Wer es bis zur serbisch-ungarischen bzw. serbisch-kroatischen Grenze schaffte, stieß dort ebenfalls auf nahezu undurchdringliche Grenzsicherungen, so errichtete Ungarn bereits ab September 2015 einen Grenzzaun. Derzeit wird befürchtet, dass sich eine neue Balkanroute von der Türkei durch den Grenzfluss Evros nach Griechenland und weiter über Albanien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina sowie Kroatien und Slowenien nach Österreich entwickeln könnte. Die Flüchtlingszahlen sind im Jahr 2018 besonders in Bosnien-Herzegowina deutlich angewachsen, können aber nicht als alarmierend bezeichnet werden.