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Zwischen Aufbruch und Migration
Entwicklungszusammenarbeit in Afrika

Das vierte Entwicklungspolitische Forum am 5. November 2015 war gut besucht. Schließlich ging es um die hochaktuellen Fragen, was die Ursachen für die Flüchtlingsströme sind und wie Entwicklungszusammenarbeit zur Lösung der Probleme vor Ort beitragen kann.

 

Podiumsdiskussion über Flüchtlingsströme und Entwicklungszusammenarbeit

Podiumsdiskussion über Flüchtlingsströme und Entwicklungszusammenarbeit

Die Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Prof. Ursula Männle, eröffnete ihre Rede mit dem Appell, Afrika nicht nur als ein Kontinent der Krisen zu sehen, sondern der Chancen. Die positive wirtschaftliche Entwicklung vieler Länder sei beeindruckend, auch wenn nicht alles Gold sei, was glänze. Oft gingen die positiven Schlagzeilen noch mit Defiziten in demokratischen und rechtsstaatlichen Entwicklungen einher. Dennoch zeige zum Beispiel der gescheiterte Putsch in Burkina Faso im September, dass eine aufgeklärte Zivilgesellschaft ein wirkungsvolles Instrument gegen Gewalt und Willkür sei.

Mamphela Ramphele, ehemalige Direktorin der Weltbank

Mamphela Ramphele, ehemalige Direktorin der Weltbank

Die Migrations- und Flüchtlingspolitik stelle Deutschland vor große Herausforderungen. Der Slogan "Fluchtursachen bekämpfen" sei hochaktuell und rücke die Entwicklungszusammenarbeit wieder in den Fokus. Die aktuelle Krise in Syrien sei eine geopolitische Herausforderung, an welcher die Entwicklungszusammenarbeit an ihre Grenzen stoße. Die Schaffung von Perspektiven und Strukturen sei eine der zentralen Aufgaben einer politischen Stiftung im Ausland. Dadurch trügen die Stiftungen zu der Bekämpfung von Fluchtursachen explizit bei. Auch das Fördern der innenpolitischen Debatte zur Entwicklungspolitik stehe dabei im Fokus.

Hendrik Denker, Referent im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Hendrik Denker, Referent im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Hendrik Denker, Referent im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Referat für Grundsatzfragen der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit Afrika, Afrikanische Union, betonte ebenso die Bedeutung des Chancenkontinents Afrika. Als Schwerpunktkontinent der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit über 1,5 Milliarden Euro Förderung pro Jahr sei die Zukunft Afrikas eng mit der Europas verbunden. Frieden und Sicherheit, Schutz des Klimas und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung seien Kernbereiche der Arbeit. Schon alleine die demographische Entwicklung, die schnell wachsende Mittelschicht, Konsumenten- und Absatzmärkte der Zukunft, zeigten die Bedeutung des Kontinents auf.

Das Entwicklungspolitische Forum steht wieder im Einklang mit der neuen Ausgabe der AMEZ mit dem Titel "Entwicklungszusammenarbeit - Zwischen Geben und Nehmen".

Am 17. Dezember 2015 laden wir zum nächste Forum ein. Thema wird der dann soeben stattgefundene Klimagipfel in Paris unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Südostasien sein.

 

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Extern
Dr. Dietmar Ehm
Leiter