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Burkina Faso
Ein Land lernt Demokratie

Der Transitionsregierung von Burkina Faso stehen nur zwölf Monate zur Verfügung, um den 16 Millionen Einwohnern nach der 27 Jahre dauernden Präsidialherrschaft eine Zukunft zu ermöglichen. Am 11. Oktober 2015 sollen freie, faire und transparente Wahlen endlich den Weg freimachen für rechtsstaatliche und echte demokratische Strukturen.

Mitglieder des burkinischen Verfassungsrats bei einem Seminar

Mitglieder des burkinischen Verfassungsrats bei einem Seminar

HSS

Die Hanns-Seidel-Stiftung Westafrika unterstützt den Übergangsprozess im westafrikanischen Burkina Faso mit einer Serie von Aus- und Weiterbildungen für öffentlich-rechtliche Institutionen.
Burkina Faso, ehemals Obervolta, gelegen im Herzen des Sahel und Heimat der „ehrenwerten Menschen“ (Pays des hommes intègres), ist eines der ärmsten Länder Afrikas.
Mit einer Analphabetenquote von beinahe 80%, nur wenigen Bodenschätzen und ohne direkten Zugang zum Meer, schaffte es das Land in den vergangenen Jahrzehnten nur dann in westliche Schlagzeilen, wenn Hungersnöte oder Putsche die Aufmerksamkeit erregten.

Erst unter dem Präsidenten Blaise Compaoré konnte Burkina Faso sein negatives Image abstreifen. Zwar nutzte der ehemalige Militär das präsidiale System des Landes nicht nur uneigennützig. In 27 Jahren Regentschaft und nach zahlreichen Verfassungsänderungen zu seinen Gunsten, verschaffte er dem Land aber den Ruf eines regionalen Stabilitätsankers.

In der an Krisen und Konflikten nicht gerade armen Region Westafrika ist dies sicherlich ein Erfolg. Grundsätzlich positive makroökonomische Daten, vermeintliche innenpolitische Stabilität sowie die enge Anlehnung an die realpolitischen Kurse Frankreichs und der USA verschafften dem Regime den erforderlichen Spielraum für den Verbleib an der Macht.

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