16 Schülerzeitungsredaktionen wurden heute bei der Hanns-Seidel-Stiftung für besondere Leistungen mit der „RAUTE“ feierlich ausgezeichnet.
16 Schülerzeitungsredaktionen wurden heute bei der Hanns-Seidel-Stiftung für besondere Leistungen mit der „RAUTE“ feierlich ausgezeichnet.
Kultusminister Bernd Sibler sagte in einer Video-Botschaft für die Preisverleihung:
„Guter Journalismus ist unverzichtbar für eine funktionierende Demokratie und freie Berichterstattung stellt einen wesentlichen Anteil für die Entwicklung einer offenen Gesellschaft dar. Ich freue mich sehr, dass so viele Schülerinnen und Schüler in Bayern diese Verantwortung übernehmen und dabei ebenso neugierig wie ehrlich und kritisch in ihren Schülerzeitungen über Gesellschaft und Schule berichten“.
Eine Jury, die sich aus Journalisten und Vertretern der Hanns-Seidel-Stiftung zusammensetzte, traf ihre Auswahl unter rund 170 Einsendungen. Die 16 Sieger erhielten die Trophäe Die Raute (in Anlehnung an die Raute im Stiftungs-Logo) sowie 300 Euro Preisgeld.
Ministerialdirektor Herbert Püls betonte in seiner Laudatio „die ganz besonderen Fähigkeiten“, die sich in den „erstklassigen grafischen Gestaltungen, der professionellen Auswahl und den tiefgründigen Texten der Schülerzeitungen widerspiegeln. Wer weiß, vielleicht hören wir schon bald Ihre Stimme im Radio, sehen Ihre Beiträge im Fernsehen oder lesen Ihre Kommentare in der Tageszeitung“, ermunterte der Vertreter des Kultusministeriums die erfolgreichen Nachwuchsredakteure. Er dankte den Redakteuren und Betreuungslehrern für ihr Enagegement. Diese würden einen nachhaltigen Beitrag für die gesamte Schulgemeinschaft leisten. Schülerwettbewerbe seien eine besondere Form der Begabtenförderung.
Für die Hanns-Seidel-Stiftung, die den Preis ausschreibt, überreichte Stiftungsvorsitzende Professorin Ursula Männle den Gewinnern die begehrte Trophäe Die Raute mitsamt Urkunden und Preisgeld. Sie machte zugleich auf die vielfältigen Fördermöglichkeiten durch die Stiftung aufmerksam, „die neben dem kostenfrei beziehbaren Leitfaden `1x1 der Schülerzeitung` auch zusätzliche Seminare im Medienzentrum unserer Bildungsstätte Kloster Banz beinhalten. Diese wurde zugeschnitten auf Macher und Betreuungslehrer, damit gute Schülerzeitungen noch besser werden können." Schon die ein oder andere journalistische Karriere habe ihren Anfang in einer Schülerzeitungsredaktion genommen.
Der Preis Die Raute wird seit dem Schuljahr 2009/10 an Schülerzeitungsredaktionen von Mittelschulen, Realschulen, Gymnasien, Förderschulen und Beruflichen Schulen vergeben und dient der Förderung journalistischen Nachwuchses. Zur Teilnahme berechtigt sind Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet. Ausgezeichnet werden die besten Leistungen in drei Kategorien pro Schulart:
Journalistischer Einzelbeitrag
Kreativität und Gestaltung
Informationsvielfalt
Mit dem "Sonderpreis Online" und einem Preisgeld von 250 Euro wird zudem die beste Schülerzeitung, die ausschließlich online erscheint, unter den Einsendungen prämiert.
Der Schülerzeitungspreis DIE RAUTE wird – getrennt nach Schularten – vergeben:
5x Journalistischer Einzelbeitrag (Artikel) je 300 Euro
5x Kreativität und Gestaltung je 300 Euro
5x Informationsvielfalt je 300 Euro
1x Sonderpreis Online 250 Euro
Nachfolgend die Erläuterungen der Jury zu den einzelnen Preisträgern:
Mittelschulen
Journalistischer Einzelbeitrag (Artikel)
„HummelNews“ – Mittelschule Hummelsteiner Weg, Nürnberg
Ausgezeichnet wird das Schwerpunktthema „Menschen sind unterschiedlich“, das von der Gesamtredaktion erstellt wurde
mit Reportagen, Informationen und Interviews wurde das Thema Liebe und Sexualität in allen Facetten behandelt.
es gab keine Tabuthemen, insbesondere die Interviews mit Betroffenen zum Thema Bi- und Transsexualität haben die Jury beindruckt.
Auch die selbstgemachte Fotostory zum Thema Homosexualität ist gelungen.
Kreativität und Gestaltung
„WOOL“ – Mittelschule Memmingen-Amedingen
Das selbstgestaltete Titelblatt hat die Jury beeindruckt.
Es dient schon als Inhaltverzeichnis und kündigt spannende Geschichten an. Ein Tipp von der Jury: diese Themen auch als Überschriften im Heft anführen.
Die Seiten sind nicht überladen, ein hoher Weißanteil erleichtert das Lesen.
Die einzelnen Artikel sind mit vielen selbstgemachten Fotos passend bebildert.
Informationsvielfalt
THE„SOMMER“TIME(S)“ – Michael-Sommer-Mittelschule Schrobenhausen
Neben Berichten aus der Schule gibt es ein Schwerpunktthema, das in sich schon an Vielfalt kaum zu überbieten ist.
Das hochaktuelles Thema „Unsere Welt im Wandel“ wird von so vielen verschiedenen Blickwinkel betrachtet.
Aus internationaler Sicht wird das Bevölkerungswachstum thematisiert, aber auch der technische und gesellschaftliche Wandel wird mit allen relevanten Aspekten behandelt.
Journalistischer Einzelbeitrag (Artikel)
„hilde“ – Staatliche Realschule Kemnath
Ausgezeichnet wird der Beitrag „Kein Blick zurück“ von Nathalie Krodel
Das so schwierige wie wichtige Thema Missbrauch wird sehr anschaulich, emotional und glaubwürdig dargestellt.
Der Beitrag ist flüssig geschrieben und sehr stilsicher.
Der Beitrag erzeugt bei jedem Leser große Betroffenheit.
Kreativität und Gestaltung
„Die Beere“ – Staatliche Realschule Bessenbach
Ein ungewöhnliches Layout in Tageszeitungsformat
Das klare Layout wird stringent durchgezogen.
Eine sehr leserfreundliche Gestaltung
Gutes Verhältnis von Text und Bildern
Informationsvielfalt
„Pen(n)house2018“ – Staatliche Realschule Kempten
Erstaunlich, welche Vielfalt aus dem zunächst unscheinbaren Thema „Hände“ herausgeholt wird, es zieht sich als roter Faden durch die gesamte Ausgabe.Das Thema wird originell umgesetzt: u.a. mit Beiträgen zur Handschrift, Boxen oder Hand aufs Herz. Insgesamt eine gute Mischung aus schulischen, unterhaltsamen und informativen Themen, die für die Zielgruppe interessant sind.
Journalistischer Einzelbeitrag (Artikel)
„PEER plus“ – Egbert- Gymnasium Münsterschwarzach
für die Darstellung des Schwerpunktthemas „Ehe für alle“ und insbesondere den mutigen Kommentar „Ich bin gegen die Ehe für alle“ von Rebecca Suta
Respekt an die Redaktion, sich dieses Themas anzunehmen, das aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird.
Die Schüler zeigen Gesicht und vertreten einen klaren Standpunkt und im Falle von Rebecca Suta auch gegen den „mainstream“.
Der Kommentar macht die anderen Standpunkte nicht nieder, zollt anderen Meinungen Respekt und fordert für den eigenen begründeten Standpunt das gleiche.
Interview, Bericht, Kommentar, das Schwerpunktthema deckt viel Stilformen in gelungener Form ab
Kreativität und Gestaltung
„Brücke“ – Jakob-Fugger-Gymnasium Augsburg
Das Titelbild ist in seiner Klarheit beeindruckend und macht neugierig, es ist von der Idee und Umsetzung großartig gelungen.
Es werden sehr gut lesbare Schriften verwendet.
Inhalt und Gestaltung gehen miteinander einher.
Das Inhaltsverzeichnis gibt einen guten Überblick.
Informationsvielfalt
„caro“ – Hans-Carosa-Gymnasium Landshut
Eine tolle Themenmischung: Sport, Politik, Technik, Umwelt, Kultur, Wirtschaft, Unterhaltsames, da ist für jeden Schüler von der 5. bis zur 12. Klasse etwas dabei.
Es gibt aber auch ein sehr anspruchsvolles Schwerpunktthema „Gerechtigkeit“, das aus sehr überraschenden Blickwinkeln dargestellt wird.
Bereits das Cover spiegelt dieses Thema sehr gut wider.
Die Artikel sind auch durchwegs stilistisch gut geschrieben
Journalistischer Einzelbeitrag (Artikel)
„Kitt“ – Anna-Kittenbacher-Schule Pfaffenhofen
für das Schwerpunktthema „Was essen wir da?“ der Gesamtredaktion
Die Jury konnte keinen Einzelbetrag auswählen, weil alle zusammen hervorragend waren.
Es ist ein aktuelles Thema aus dem Lebensbereich der Zielgruppe.
Das Thema wurde aus verschiedensten Blickwinkeln behandelt politisch, sozial, naturwissenschaftlich.
Es sind kurze Texte, verständlich geschrieben, für die Zielgruppe genau passend
Kreativität und Gestaltung
„Schülerzeitung“ – Regens-Wagner-Schule Hohenwart
Die Zeitung hat ein sehr klares, nicht überladenes Layout.
Besonders die vielen selbstgemachten Bilder beeindruckten die Jury.
Die lockere Gestaltung der Seiten erleichtert das Lesen ebenso wie die großen Überschriften.
Dazu kommt die ausgewogene Mischung aus Bild und Text, es gibt keine Textwüsten.
Informationsvielfalt
„Franzi“ – Franziskus Schule Windsheim
Ein bunter Mix aus schulinternen Themen, die die Zielgruppe interessiert.
Dazu kommen Themen aus vielen Lebensbereichen der Schüler wie z.B. Sport, Unterhaltsames, Rätsel, aber auch politische Themen.
Dieser Themenmix wird durch unterschiedliche journalistische Darstellungsformen aufbereitet.
Journalistischer Einzelbeitrag (Artikel)
„Verweis" - Staatliche FOS / BOS Augsburg
für den Beitrag „Schülerinitiative SIF- Schüler gegen die Unterfinanzierung unserer Schule “ von Christos Trypsanis
Die Redakteure haben eine Umfrage unter den Schülern gemacht, die größten Mängel aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge mit aufgezeigt.
Die Schüler haben es geschafft, das Thema kritisch aber dennoch objektiv zu beleuchten. Mit diesem Spagat haben sie großes journalistisches Gespür bewiesen.
Auch beim Aufgreifen des Themas haben die Redakteure ein gutes Gespür bewiesen: Der Zustand des Gebäudes von Augsburgs größter Schule (gemessen an der Schülerzahl) ist nicht nur für die Schüler interessant, sondern für die ganze Stadt.
Kreativität und Gestaltung
„Eigenleben“ - Klara Oppenheimer Schule Würzburg
Das Heft überzeugt mit einer gut strukturierten durchdachten Einteilung - sowohl inhaltlich, als auch gestalterisch.
Auffällig sind die großzügigen, doppelseitigen Ressortseiten, die vielen, hochwertigen Fotos.
Grafische Elemente werden gekonnt eingesetzt und damit Datenjournalismus in eine visuell ansprechende Form gegossen.
Das Titelbild macht Lust auf das Heft.
Insgesamt ist das Design jugendlich verspielt, ohne überladen oder gar kitschig zu sein.
Informationsvielfalt
"W.I.R." – Berufliches Schulzentrum Oskar-von-Miller Schwandorf
„Volltreffer online" – Albert-Einstein-Mittelschule Augsburg
Auf der Seite finden sich alle nur erdenklichen Möglichkeiten eines Online-Magazins: Geschriebene Artikel, Audio-Files, Videos, Bildergalerien und Social Media., insgesamt Crossmedialität pur
Der Volltreffer ist von Schülern für Schüler: So gibt es etwa Video-Tutorials zum Thema "wie hält man ein Referat".
Die Redakteure nutzen die Möglichkeit der Interaktion mit den Lesern, etwa in den Kommentarspalten oder bei einem Fortsetzungsroman.
Zwar ist das Layout der Seite stellenweise etwas überladen, dafür sind aber zahlreiche nützliche Widgets und Buttons eingebunden., etwa eine Wettervorhersage, Social-Media-Plugins, Fotos oder gar der Google-Translator.
Man merkt die ungemeine Experimentierfreude und den engagierten Zeiteinsatz.