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Die Heimatverbundenheit in Bayern nimmt weiter zu

Am 7. Dezember 2015 wurde die neue Bayernstudie 2015 des BR präsentiert. Birgit van Eimeren, die Leiterin des Bereichs Unternehmensplanung und Medienforschung des BR, stellte zusammen mit ihrem Kollegen Andreas Egger im Konferenzzentrum München die wesentlichen Ergebnisse vor.

Birgit van Eimeren, Andreas Egger, Ursula Männle, Gerhard Hirscher

Birgit van Eimeren, Andreas Egger, Ursula Männle, Gerhard Hirscher

Bei der BR-Bayernstudie handelt es sich um eine telefonische Repräsentativbefragung, die im Auftrag des BR vom 27. Juli bis zum 5. August 2015 unter der deutschsprachigen Bevölkerung Bayerns ab dem Alter von 14 Jahren durchgeführt wurde. Ende September/Anfang Oktober 2015 wurden erste Ergebnisse ins Internet gestellt. Dabei wurden Fragestellungen aus den beiden vorherigen vergleichbaren Bayernstudien aus den Jahren 2009 und 2012 fortgeführt. Birgit van Eimeren, die Leiterin des zuständigen Projektteams, stellte die zentralen Ergebnisse vor. Im Zentrum der Studie stehen - wie bei den früheren Studien -  Fragen nach dem Lebensgefühl und der Zufriedenheit mit dem Leben in Bayern. Erneut wurden die Ergebnisse relativ detailliert auf die jeweiligen Regierungsbezirke heruntergebrochen.

In ihrer Begrüßung erinnerte die Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Prof. Ursula Männle, an die große Resonanz, die schon die erste Bayernstudie 2009 erzielt hatte. Derartige Umfragen in Bayern, wie sie auch immer wieder von der Hanns-Seidel-Stiftung durchgeführt werden, ergeben großen Erkenntnisgewinn für die gesellschaftliche Entwicklung in unserem Land und sind nicht zuletzt auch für die Politik interessant.

Insgesamt, so Frau van Eimeren, zeigt sich auch bei dieser neuen Umfrage eine sehr große Zufriedenheit mit der Lebenssituation in Bayern. 97% leben sehr gerne oder gerne in ihrer Region, 98% fühlen sich hier zu Hause, 92% sagen, das sei ihre Heimat und 83% sind stolz auf ihre Region.

Interessant ist, dass diese Werte seit 2009 sogar noch angestiegen sind: So antworten 75%, sie leben „sehr gerne“ in ihrer Region, nach 69% in 2009 und 73% in 2012. Diese Werte sind auch bei den Zugezogenen sehr hoch, bei denen, die aus dem Ausland zugezogen sind sogar höher als bei denen aus dem Inland Zugezogenen. Dabei sind junge Menschen unter 30 Jahren besonders stolz darauf, im Freistaat zu leben: bei den Jugendlichen sind die Werte höher als in den anderen Altersgruppen und auch stärker angestiegen.

Im Einzelnen werden die Wohlfühlfaktoren für die einzelne Region, die Einstellungen zu Tradition und Brauchtum sowie die Veränderungen in der Region und in Bayern sowie Einstellungen zu Bayern allgemein abgefragt. Der Faktor, der am stärksten angestiegen ist, ist das Gefühl eines guten Miteinanders und Füreinander-Daseins.

Dabei ergeben sich für die sieben Regierungsbezirke (Augsburg, Nürnberg und München sind jeweils integriert) ziemlich ähnliche Resultate. So sind – auf einem sehr hohen Niveau – die Werte für die Verbundenheit mit der Region in Schwaben sogar noch etwas höher als in Oberbayern oder Niederbayern. Relativ am höchsten waren sie in der Oberpfalz, ebenfalls sehr hoch in Mittelfranken. Etwas niedriger fallen die Werte in Oberfranken und vor allem in Unterfranken aus. Dort fällt jeweils auch der Stolz auf die eigene Region niedriger aus.

Dabei, so Andreas Egger, erkennen die Bürger in Bayern durchaus den starken Wandel, dem das Land unterworfen ist. Der wachsende Trend hin zu mehr Traditionspflege, Dialekt und Brauchtum ist auch als Reaktion darauf zu sehen.

Die gesamte Studie kann abgerufen werden unter: http://story.br.de/bayern-studie-2015