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Internationale Parlamentsstipendiaten in Kloster Banz
Berliner in Franken

Deutschland ist noch vielseitiger als Berlin – das konnten die Internationalen Parlamentsstipendiaten des Deutschen Bundestages im Rahmen ihrer Studienreise mit der Hanns-Seidel-Stiftung erleben. Während des viertätigen Seminars in Kloster Banz standen Besuche in Nürnberg und Bamberg auf dem Programm. Inhaltlicher Schwerpunkt war das Thema „Flucht und Migration“.

Neuer Jahrgang: Aus über zwanzig verschiedenen Ländern kamen die Internationalen Parlamentsstipendiaten nach Oberfranken. Durch ihre Teilnahme am Studienseminar des IPS-Programms bekamen die jungen Frauen und Männer einen breiten Einblick in die praktische politische Arbeit diverser Ministerien.

Diskussion im Biergarten mit MdB Michael Frieser

Diskussion im Biergarten mit MdB Michael Frieser

HSS

Gemeinsam kulturelle Vielfalt leben

Vor dem mehrtägigen Studienseminar im Kloster Banz, organisiert von der Hanns-Seidel-Stiftung, absolvierten die Teilnehmer ein dreimonatiges Praktikum in einem Abgeordnetenbüro des Deutschen Bundestages sowie ein zweimonatiges  Begleitprogramm. So konnten die jungen Hochschulabsolventen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Frankreich, Israel, Nordamerika oder dem arabischen Raum die parlamentarische Demokratie der Bundesrepublik kennen lernen und lebten gemeinsam kulturelle Vielfalt.  Den innen- und außenpolitischen Herausforderungen, die mit den aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen nach Europa einhergehen, widmete sich die Gruppe im Rahmen einer Studienfahrt durch Franken. Dabei sprachen die Stipendiaten mit dem CSU-Innenpolitiker Michael Frieser, MdB, sowie der Landtagsabgeordneten und Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung Kerstin Schreyer. Anerkennung der Werte des Grundgesetzes und das Erlernen der deutschen Sprache machten eine gelungene Integration möglich, erläuterten die Mandatsträger. Außerdem scheuten sie in der Diskussion keine kritischen Fragen, beispielsweise den Begriff der „Obergrenze“ betreffend. Es sei Teil der christlichen Verantwortung, dafür zu sorgen, dass unsere Hilfsangebote den wirklich Schutzbedürftigen zugute kommen.

Nach der historischen Stadtführung mit Prof. Dr. Dr. Heydenreuter der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (4.v.r.) mit den Stipendiaten im Staatsministerium der Finanzen in Nürnberg

Nach der historischen Stadtführung mit Prof. Dr. Dr. Heydenreuter der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (4.v.r.) mit den Stipendiaten im Staatsministerium der Finanzen in Nürnberg

HSS

Bayern: geprägt durch Integration

Zudem erfuhren die internationalen Gäste wie sehr die Bayrische Identität seit jeher durch Flucht, Migration und die Integration verschiedenster Gruppen geprägt ist. Durch Besuche im Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat in Nürnberg, sowie in der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken in Bamberg konnten die Stipendiaten die gegenwärtige Situation der Flüchtlinge und die Arbeit der Exekutive in Bayern kennen lernen. 

Ein Workshop mit der Abteilungsleiterin des Instituts für Internationale Zusammenarbeit der HSS, Dr. Susanne Luther sowie die Diskussion mit dem Parlamentarischen Staatssekretär aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Thomas Silberhorn, lenkten die Aufmerksamkeit auf die Herkunftsländer von Geflüchteten und Migranten, wo das BMZ seine Entwicklungsprojekte auf die Bedürfnisse und lokalen Anforderungen der Bevölkerung ausrichtet.

In der Mitte: Staatssekretär Thomas Silberhorn (l.) und der Leiter des HSS-Hauptstadtbüros, Dr. Alexander Wolf (r.) mit den Parlamentsstipendiaten vor Kloster Banz

In der Mitte: Staatssekretär Thomas Silberhorn (l.) und der Leiter des HSS-Hauptstadtbüros, Dr. Alexander Wolf (r.) mit den Parlamentsstipendiaten vor Kloster Banz

HSS

Perspektiven schaffen - Bildung und Arbeit für Afrika

Silberhorn erläuterte die Zusammenhänge und Ursachen für die aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen. Für ihn stehen bessere Bildungsmöglichkeiten und das Schaffen von Arbeitsplätzen für die im Schnitt sehr junge Bevölkerung im Vordergrund. Außerdem müsse die Aufmerksamkeit auf die eigene Verantwortung der politischen Eliten in afrikanischen Ländern gelenkt werden. Darüber hinaus stellte er Initiativen der Bundesregierungen vor, die den Menschen vor Ort helfen, darunter das „work for food programm“. Auch das illegale  und lebensgefährliche Geschäft der Schlepper müsse einschränkt werden. In einem Workshop mit Dr. Luther erarbeiteten die Stipendiaten Ideen für neue Projekte der HSS im Ausland. Die Bekämpfung der Korruption in vielen Ländern sahen die jungen Gäste hier als wichtigste Herausforderung für die Demokratie.

Blauer Himmel und Fachwerk: Das malerische Bamberg

Blauer Himmel und Fachwerk: Das malerische Bamberg

HSS

Schäuferla und Würschtla

Trotz der komplexen Inhalte durfte natürlich auch der Genuss regionaler Spezialitäten nicht zu kurz kommen und so freuten sich die internationalen Gäste über fränkische Spezialitäten wie Schäuferla (das fränkische Pendant zum Schweinsbraten) und Nürnberger Rostbratwürste und zeigten sich beeindruckt von den historischen Altstädten Nürnbergs und Bambergs und der Natur rund um Kloster Banz. 

So lernten sie Deutschland noch ein bisschen besser kennen.

 

 

Hauptstadtbüro
Dr. Alexander Wolf
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