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Großbrand in Voburg-Irsching
„Alle fahren von der Katastrophe weg und wir fahren hin“

Der Großbrand einer Raffinerie in Vohburg-Irsching zeigte, wie gut der lokale Katastrophenschutz zusammenarbeitet. Genau das war Thema in einer HSS-Veranstaltung vor Ort.

Es war Samstag, in der Früh um 5.15 Uhr, es waren also noch nicht viele Menschen auf den Straßen, auch für den Dienstbeginn bei Bayernoil war es noch zu früh -zum Glück.“ (Armin Wiesbeck)

Es war Samstag, in der Früh um 5.15 Uhr, es waren also noch nicht viele Menschen auf den Straßen, auch für den Dienstbeginn bei Bayernoil war es noch zu früh -zum Glück.“ (Armin Wiesbeck)

Am 1. Septmeber 2018 wurden viele Bewohner rund um Vohburg-Irsching um 5.15 Uhr morgens von einem lauten Knall geweckt.

Es stellte sich nach kurzer Zeit heraus, dass in der Raffinerie von Bayernoil in Irsching ein Großbrand ausgebrochen war. Das Landratsamt Pfaffenhofen an der Ilm löste umgehend Katastrophenalarm aus. Die Polizei sperrte ein 130 Hektar großes Gelände ab. Ca. 2500 Menschen in den angrenzenden Wohngebieten wurden evakuiert. 600 Helfer waren im Einsatz ein Polizeihubschrauber und eine Drohne zur Lageaufklärung. Dieses aktuelle Ereignis nahm sich die HSS zum Anlass, näher auf das Zusammenwirken der Rettungskräfte einzugehen und dass es auch Spaß machen kann, zu helfen.
Der Leiter der Feuerwehr von Bayernoil Armin Kappen wertschätzte die hervorragende Zusammenarbeit mit den Kollegen und gab allen den Rat „mache dir Freunde, bevor du sie brauchst“. Dies gilt besonders im Rettungswesen. Für ihn ist „Übung alles!“. „Wir haben unsere Notfallpläne herausgeholt und wussten was wir zu tun hatten“.
Auch der Erste Bürgermeister der Stadt Vohburg, Martin Schmid lobte die gute Zusammenarbeit. Für ihn war wichtig, dass die Bevölkerung gut informiert wurde. In Vohburg macht man das seit neuestem über eine App. So kann die Bevölkerung direkt vom Geschäftsstellenleiter durch die App informiert werden.
Das Feuerwehrwesen sei eine gemeindliche Pflichtaufgabe, deshalb war der Bürgermeister froh, dass sich so viele Feuerwehren und Rettungskräfte beteiligten.
Warum Armin Wiesbeck Feuerwehrmann geworden ist? Weil es ihm Freude bereitet, Menschen zu helfen und man sich jeden Mal neu auf eine Situation einstellen muss. 

„Alle fahren von der Katastrophe weg und wir fahren hin“, war das Motto des gestrigen Abends in Vohburg . „Ich habe mir auf dem Weg in den Einsatz schon überlegt, was ich alles ausschließen kann“, berichtet Armin Wiesbeck Kreisbrandrat der Feuerwehr Pfaffenhofen. „Es war Samstag, in der früh um 5.15 Uhr, es waren also noch nicht viele Menschen auf den Straßen, auch für den Dienstbeginn bei Bayernoil war es noch zu früh -zum Glück“. Klement Kreitmeier, Erster Polizei Hauptkommissar, ergänzte, dass die ersten Polizeieinsatzkräfte die vor Ort ankamen, bereits mit Schaulustigen zu „kämpfen“ hatten. „Das war für unsere Kollegen nicht schön, zumal man denken könnte, dass die Menschen in der früh um 5.15 Uhr etwas anders zu tun hätten, als zum Unglücksort zu fahren.“

Info:

„Zusammenwirken der Rettungskräfte im Katastrophenfall am Beispiel Vohburg Irsching“ war der Titel unseres dreiteiligen Abends am Donnerstag, den 18. Oktober 2018 im Kulturstadl in Vohburg.
Eröffnet wurde der Abend vom Regionalbeauftragten der Hanns-Seidel-Stiftung Heinz Enghuber. Anschließend stellten sich die Vertreter der Rettungskräfte die am Tag der Katastrophe im Einsatz waren auf dem Podium vor und erläuterten ihre konkrete Aufgabe an diesem Tag. Im zweiten Teil wurden Erfahrungsberichte ausgetauscht und das Zusammenwirken der Rettungskräfte veranschaulicht. Zum Schluss stellten einige Einsatzkräfte anschaulich dar, weshalb sie für ihren Beruf brennen.

Niklas Hafenrichter vom Katastrophenschutz des Landratsamtes Pfaffenhofen sagt, dass seine Aufgabe an diesem Tag gewesen sei, dafür zu sorgen, dass genug Diesel für die Feuerwehrautos vor Ort war. Wenn die Einsatzkräfte Hunger oder Durst hatten oder Toiletten gebraucht wurden, sei es auch seine Aufgabe im Hintergrund gewesen, dafür zu sorgen, dass alles läuft. Von einer anderen befreundeten THW Einheit bekam man sogar Erdbebentechnik, um die brennenden Stahlgebäude auf Risse und Stabilität zu überprüften.

Von den 16 Verletzten mussten fünf stationär behandelt werden. Für die Erstversorgung waren Thomas Schwarmeier und Benedikt Weltge vom Bayerischen Roten Kreuz die Einsatzleiter vor Ort. „Bei einem Brand in dieser Dimension werden spezielle Pflaster und Verbandsmaterialen benötigt, die wir in unserer fahrenden Notfallstation mit dabei haben“.

Autor: Margarethe Stadlbauer

Onlineredaktion/Internet
Maximilian Witte
Redakteur
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