Dazu aus dem Zeitzeugengespräch mit dem Sohn Christian Seidel:
"Als Parteivorsitzender hat er die CSU zu einer wertorientierten und gut organisierten Volkspartei geformt. Er hatte loyale Partner, die das, was er formulierte und propagierte, auch umsetzten. Das Ende der Viererkoalition war eine taktische Meisterleistung. Hier war er das "Brain", Rudolf Eberhard und Otto Schedl, zwei echten Gehilfen, denen er vertraute, die Operateure. Erst im Nachhinein konnte ich das taktische Geschick bewundern. [...] Die Bayernpartei hat sich selbst ins Abseits manövriert, aber Eberhard und Schedl haben schon ein paar Minen gelegt. Ich sehe die beiden immer, wie sie sich mit meinem Vater in der Karl-Theodor-Straße besprechen, wo er eine Anwaltskanzlei hatte. Er war da schon engagiert."
(Zeitgespräch, in: Politische Studien 438 (2011) S.20)