110 Jahre alt wäre Otto von Habsburg, der ehemalige Kronprinz der Habsburger Dynastie, langjährige CSU-Europaabgeordnete und paneuropäische Visionär am 20. November 2022 geworden. Vor vollem Haus gedachte deshalb die Hanns-Seidel-Stiftung, in Zusammenarbeit mit der Otto-von-Habsburg-Stiftung Budapest, am 14. November in München dem Leben und Wirken des großen Europäers.
Über ihre Erfahrungen und ihre Erinnerungen an Otto von Habsburg berichteten Theo Waigel, Markus Ferber, der ungarische Europa-Abgeordnete Ernö Schaller, die ehemalige Büroleiterin von Habsburgs, Eva Demmerle sowie der Gergely Pröhle, der Direktor der Otto von Habsburg Stiftung und Stefan Haböck, Vize-Präsident der Paneuropa-Union Österreichs.
Bei allen Beiträgen, Kommentaren und Reden wurde vor allem deutlich: Otto von Habsburg wird schmerzlich vermisst.
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Seine Gabe zur kritisch-analytischen Vorrauschau (er sah einen kriegerischen Konflikt zwischen der Ukraine und Russland voraus), seine unprätentiöse Art, seine feste weltanschauliche Verankerung im christlichen Glauben, verbunden mit einer Offenheit gegenüber Andersdenkenden und Andersglaubenden, und seine Fähigkeit konstruktive Diskussionen und auch ein besseres Verständnis bei Diskrepanzen herbeizuführen, sind genau jene Talente, die in den gegenwärtigen politischen Zeitläuften gefragter sind denn je. Kurzum: Etwas mehr "Otto" stünde Europa und der Europäischen Union gut zu Gesicht; oder wie es ein Gast der Veranstaltung später rückblickend über den Abend ausdrückte: "(...) eine gelungene Veranstaltung mit ihrem umfassenden Einblick durch Zeitzeugen in Leben und Wirken dieses außergewöhnlichen Politikers. Er war geradezu ein Kontrastprogramm gegenüber manchen Figuren und Erscheinungen auf der gegenwärtigen Bühne der Tagespolitik."