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Der Bayerische Weg in der Agrarpolitik
30. Todestag Dr. Hans Eisenmann

Vor 30 Jahren starb in München der Bayerische Landwirtschaftsminister Dr. Hans Eisenmann. Seine größten Erfolge feierte der CSU-Politiker beim Erhalt kleinbäuerlicher Familienbetriebe im Freistaat und im Naturschutz.

Dr. Hans Eisenmann

Dr. Hans Eisenmann: „Agrarpolitik ist Gesellschaftspolitik“

ACSP; ACSP, NL EIsenmann 1-11

Dr. Hans Eisenmann 1976

Dr. Hans Eisenmann 1976

Eduard Dietl; ACSP; ACSP, NL Eisenmann 1-3

Mit seinem „Bayerischen Weg“ in der Agrarpolitik hatte sich der frühere bayerische Landwirtschaftsminister, Dr. Hans Eisenmann, gegen den sogenannten „Mansholt-Plan“ der EG-Agrarkommission gewandt. 
Dieser hatte vorgesehen, die Europäische Landwirtschaft planwirtschaftlich zu organisieren. Für den am 15. April 1923 in Pfaffenhofen geborenen Eisenmann, der von 1969 bis zu seinem Tod in München  am 31. August 1987 Landwirtschaftsminister Bayerns blieb, war klar: Veränderungen in der Landwirtschaft können die Gesellschaft nicht unberührt lassen. Wichtig war für Eisenmann deshalb der Erhalt der typisch bayerischen kleinbäuerlichen Strukturen. Er stärkte daher die Eigentumsrechte bäuerlicher Familien und etablierte den Grundsatz „Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht“. 

Durch seine sozialverträgliche Umsetzung des Strukturwandels in der Landwirtschaft ab den 1960er-Jahren leistete er einen historischen Beitrag für die Gesellschaft des ganzen Landes.

Für den promovierten Agrarwissenschaftler, der ab 1954 das Landwirtschaftsamt in Pfaffenhofen an der Ilm geleitet hatte, bestand auch kein Gegensatz zwischen der Förderung der Landwirtschaft und Umweltschutz. Nur ein Jahr nach seiner Amtseinführung 1969 konnte im Bayerischen Wald der erste Nationalpark Deutschlands gegründet werden. Das Informationszentrum dort heißt seit 1988 „Hans-Eisenmann-Haus“. Außerdem tragen sowohl die Landwirtschaftsschule in Pfaffenhofen als auch das Zentrum für Agrarwissenschaften in Weihenstephan den Namen Eisenmanns. Zur Anerkennung seiner Leistungen für den Freistaat wurde ihm bereits 1963 der Bayerische Verdienstorden verliehen.

 

Im September 2012 fand in der Hanns-Seidel-Stiftung ein Workshop zu Leben und Wirken von Dr. Hans Eisenmann statt. Einen Tagungsbericht finden Sie hier.

Den Beitrag "Hans Eisenmann - Seiner Zeit voraus und von manchen unverstanden" von Holger Magel finden Sie in den Politischen Studien Nummer 446 auf Seite 26.

 

Umwelt und Energie, Städte, Ländlicher Raum
Silke Franke
Leiterin