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Ein umgefallener Baum hat die prächtige Balustrade des Bruderhofs beschädigt!

Ein umgefallener Baum hat die prächtige Balustrade des Bruderhofs beschädigt!; Foto: Architekturbüro Mayer, Dieter Jakob; ACSP; Ph S : HSS Banz : 3/4-3

Das Dach ist nicht dicht!

Das Dach ist nicht dicht!

Foto: Architekturbüro Mayer, Dieter Jakob; ACSP, Ph S HSS Banz 3/3-5

Wettlauf gegen den Verfall - Die Hanns-Seidel-Stiftung übernimmt

Undichte Stellen und marode Dachbalken, vom jahrelangen Leerstand gezeichnete Räume und Witterungsschäden am Gemäuer haben der Klosteranlage schwer zugesetzt. Sieben Ordensbrüder der „Heiligen Engel“ leben in den 1970er-Jahren noch im Kloster Banz. Allein können sie die weitläufige Anlage nicht unterhalten, geschweige denn dem Verfall Einhalt gebieten. Gemeinsam mit der Regierung von Oberfranken und dem zuständigen Landratsamt beginnt die Suche nach einem neuen Besitzer für die prächtige barocke Anlage.. Dieser soll Banz nicht nur restaurieren und erhalten, sondern auch für die Öffentlichkeit zugänglich und in Form einer Tagungsstätte nutzbar machen. Nicht zuletzt wegen der zu erwartenden enormen Renovierungs- und laufenden Instandhaltungskosten gestaltet sich dies als überaus schwierig. [...]

 1978 überlässt die Gemeinschaft von den Heiligen Engeln für einen symbolischen Betrag das einstige Kloster der Hanns-Seidel-Stiftung. Die verbliebenen Ordensbrüder erhalten ein Wohnrecht auf Lebenszeit und eine Leibrente. In die Verantwortung der Stiftung gehen neben den Gebäuden auch die Petrefaktensammlung, Gemälde und weiteres Inventar über. Ausgenommen ist die Klosterkirche, die 1980 die Katholische Kirchenstiftung Banz übernimmt.

Mit Blick auf den Zustand der Klosteranlage ist schnell klar, dass die Kosten für die dringend benötigten Baumaßnahmen eine große finanzielle Herausforderung darstellen. Mit Bundes-und Landesmitteln und Dank der Unterstützung der Oberfrankenstiftung und der Bayerischen Landestiftung kann die Hanns-Seidel-Stiftung unter Hinzunahme eigener Mittel mit den Bauarbeiten im Herbst 1980 beginnen und das neue Tagungszentrum 1983 eröffnen.

Nürnberger Zeitung; Süddeutsche Zeitung

Umbau und Restaurierung 1980-1983

[...] Wird im ersten Bauabschnitt ab 1979 das alte Pfarrhaus für die verbleibenden Ordensleute der Gemeinschaft der Heiligen Engel instandgesetzt, so beginnen mit dem zweiten Bauabschnitt im Januar 1980 die umfassenden Renovierungs- und Umbauarbeiten am Hauptgebäude. Das ist auch allerhöchste Zeit, denn Schnee und Regen haben der Bausubstanz bereits enorme Schäden zugefügt. Eine Fotodokumentation hält die Sanierungsarbeiten der Jahre 1981 bis 1983 für die Nachwelt fest.

Mit der Eröffnung des Bildungszentrums im April 1983 sind die Arbeiten am Kloster jedoch längst nicht abgeschlossen, es folgen Renovierung und Umbau der Seitenflügel und der Anbauten des Baukomplexes. Zusätzlich fallen – wie bei allen großen Bauwerken – stets neue Instandhaltungsmaßnahmen an.