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Lieder auf Banz 2022 und Förderpreis für junge Liedermacher
Wenn Konstantin Wecker zum Geburtstag gratuliert

Autor: Isabel Küfer, M.A.

Über 5000 Fans der "Lieder auf Banz" feierten auf der großen Bühne auf der Klosterwiese einen rauschenden Liederabend. Mit dabei waren Stars wie Konstantin Wecker, der irischen Sänger Chris de Burgh und vielen andere prominienten Künstlern. Auch die Preisträger des "Förderpreises für junge Liedermacher", den die Hanns-Seidel-Stiftung vergibt, standen auf der Bühne.

Nach zwei Jahren der Stille war es diesen Sommer endlich soweit: Die "Lieder auf Banz" durften wieder stattfinden. Dadurch, dass das Programm aufrecht erhalten werden konnte, wie es bereits für das Jahr 2020 geplant war und das Publikum weitgehend die Karten behalten hatte, konnten mit Chris de Burgh und Hubert von Goisern sogar zwei Headliner am Start sein. Auf der Klosterwiese waren insgesamt elf Gruppen und Solokünstler live zu erleben. Bodo Wartke glänzte dieses Mal nicht nur wie schon 2018 als Teil des Hauptprogramms, sondern zeigte auch seine Qualitäten mit Humor und Können als Gastgeber und Moderator.

Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Markus Ferber, MdEP, begrüßt gemeinsam mit Sängerin und Liedermacherin Sarah Straub die über 5000 Gäste auf der Klosterwiese von Banz.

Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Markus Ferber, MdEP, begrüßt gemeinsam mit Sängerin und Liedermacherin Sarah Straub die über 5000 Gäste auf der Klosterwiese von Banz.

Helmut Ölschlegel

Traditionell gab es wieder drei Gewinner des Nachwuchsförderpreises der Hanns-Seidel-Stiftung. Diesmal waren es Alexandra Janzen, Georg auf Lieder und Max Prosa, die ihr Können auf der Klosterwiese eindrucksvoll unter Beweis stellten. Besonderen Applaus erhielt dabei Max Prosa für seine intelligent getexteten und arrangierten Friedenslieder mit Stimme und Habitus wie einst der junge Rio Reiser. Da Sarah Straub am Freitag Geburtstag hatte, kam als Überraschungsgast Konstantin Wecker unter dem Jubel der 5000 Fans zum Gratulieren mit einem Song auf die Bühne. Besonders zu erwähnen ist auch das fränkische Kellerkommando mit David Saam, das durch einen mitreißenden Auftritt zu begeistern wusste.

Die von zahlreichen Fillmusiken und Hits her bekannte niederbayerische Musikgruppe Haindling gestaltete ihren Auftritt am kreativsten und musikalisch am überzeugendsten an diesem Abend und auch Chris de Burgh wusste besonders emotional mit eigener Begleitung auf der 12-saitigen E-Gitarre zu überzeugen. Hubert von Goisern fiel als letzter Act mit nervigen Gitarrensounds etwas ab und veranlasste viele Zuhörer den Nachhauseweg anzutreten - es war auch bereits lange nach Mitternacht.

Förderpreis für Junge Liedermacher

Preise für den musikalischen Nachwuchs haben bei der der Hanns-Seidel-Stiftung eine jahrzehntelange Tradition. Seit 1987 verleihen wir jedes Jahr den Förderpreis für junge Liedermacher und leisten im Rahmen der Begabtenförderung einen Beitrag zur Nachwuchsmusiker-Förderung im Genre Liedermacher.

Eigenständigkeit, hohes Niveau, Vielfalt des künstlerischen Ausdrucks und Freude an der Musik sind Kriterien bei der Vergabe des Preises. Musiker wie Willy Astor, Carolin No, Rainald Grebe, Viva Voce und Bodo Wartke zählen zu den bisherigen Gewinnern, die es schafften, sich in der Szene einen Namen zu machen. Vergeben wird der Preis in kleinerem Rahmen bereits vor dem großen Konzert "Lieder auf Banz", auf dem die Preisträger natürlich auch auftreten.

Dr. Jutta Möhringer, Leiterin Institut für Begabtenförderung, HSS, mit Stiftungsvorsitzendem Markus Ferber, MdEP. Rechts daneben Emmi Zeulner, MdB.

Dr. Jutta Möhringer, Leiterin Institut für Begabtenförderung, HSS, mit Stiftungsvorsitzendem Markus Ferber, MdEP. Rechts daneben Emmi Zeulner, MdB.

Auch während der gerade für Musikschaffende durch die wenigen öffentlichen Auftritte besonders schwierigen letzten beiden Jahre setzten wir uns für die Belange der Künstlerinnen und Künstler ein.  2020 hatten wir den Förderpreis trotz und wegen Corona digital verliehen und setzten damit ein Zeichen der Unterstützung – über 30.000 Fans verfolgten das Konzert an den Bildschirmen.

Die Gewinner von 2021 sollten aber wieder die Möglichkeit haben, auf der großen Bühne der Lieder auf Banz aufzutreten. Deswegen wurde der mit je 5.000 Euro dotierte Preis wie jedes Jahr vergeben – die Konzerte aber fanden heuer statt. In der einmaligen Atmosphäre von Kloster Banz, belebt durch tausende Open-Air-Besucher und garniert mit etablierten Musikern und Musikgruppen rollen wir Georg auf Lieder, Alexandra Janzen und Max Prosa den sprichwörtlichen „roten Teppich“ aus: Zunächst erhalten sie im intimen Rahmen beim Preisträgerkonzert im Kloster Banz die volle Aufmerksamkeit des Publikums. Zusätzlich dürfen sie im Hauptprogramm der „Lieder auf Banz – ein Abend mit Freunden“ gleichberechtigt neben den etablierten Künstlerinnen und Künstlern wie Hubert von Goisern, Haindling, Annett Louisan auftreten.

Im voll besetzten großen Saal von Kloster Banz begrüßt Stiftungsvorsitzender Markus Ferber, MdEP, die Gäste.

Im voll besetzten großen Saal von Kloster Banz begrüßt Stiftungsvorsitzender Markus Ferber, MdEP, die Gäste.

Straßenmusik: direkt ins Herz

Zwei Jahre hat der heute 34-Jährige Georg auf Lieder von der Straßenmusik gelebt – und das ausschließlich mit Eigenkompositionen. Entdeckt wurde er am Berliner Alex, veröffentlichte inzwischen drei Alben, begleitete viele Künstler als Support (u.a. Milow, Rea Garvey, Amy MacDonald), spielte auf renommierten Festivals und gab eine Menge eigene Konzerte. Als es 2016 finanziell schwierig wurde, verdiente er mit Wohnzimmerkonzerten Geld – über 400 Begegnungen mit Menschen aus jeder Ecke Deutschlands zählt er.

Musikalisch und textlich-thematische Vielfalt, Authentizität und eine Stimme, die einen beim Hören zum Weiterhören inspiriert und fesselt – das alles vereint Alexandra Janzen. Aus dem Alltag ausbrechen. Neue Wege gehen. Raus aus der Komfortzone! Das sind zentrale Botschaften ihrer Songs. Aber auch die Liebe und das Loslassen, die Freiheit des Einzelnen, die Gefühle von Hoffnung, Trauer, Schmerz und Freude thematisiert sie emotional. Die Musik von Alexandra Janzen trifft den Hörer da, wo sie landen sollte: direkt ins Herz.

Preisträgerkonzert 2022 in Kloster Banz

Preisträgerkonzert 2022 in Kloster Banz

Lyrischer Folk-Rock?

Max Prosas Musik lässt innehalten, durchatmen und befreit. Denn der Name „Prosa“ ist auch Programm. Klassisches Songwriting, inspiriert von Dylan, Cohen oder Reiser. Jedes Lied wird zu einer poetischen Wanderung, die oft an vergessene Orte und andere Zeiten erinnert.

Es gab schon einige Versuche, die Musik von Max Prosa in branchenübliche Schubladen zu packen: von „lyrischer Folk-Rock“ über „junger Songwriter-Pop“ bis hin zu „neuem Rock“. In seinen Liedern steckt vor allem seine ganz eigene Kunst, mit Worten zu spielen und auch schwierige Themen lyrisch greifbar zu machen.

Kontakt

stv. Leiterin: Isabel Küfer, M.A.
Institut für Begabtenförderung
stv. Leiterin
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