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Interview mit HSS-Stipendiat und Triathlet Benedikt Held
"Ein unbeschreibliches Gefühl"

Benedikt Held studiert Wirtschaftsinformatik im vierten Semester an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg. Vor seinem Studium hat er eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik absolviert. Seit 2022 ist Benedikt Stipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS). Neben seinem Studium ist er in der Freiwilligen Feuerwehr seines Heimatortes als Atemschutzträger aktiv und erfolgreicher Triathlet. 2022 war Benedikt mit 19 Jahren der jüngste Teilnehmer der Challenge Roth, des weltweit größten Wettkampfs auf der Triathlon-Langdistanz, also 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und ein Marathon. Im Interview erzählt er, wie er zum Stipendiaten geworden ist und wie er es schafft, Studium und Hobbys unter einen Hut zu bringen.

Held auf seinem Rad, in eine Kurve gelegt.

Bei der "Challenge Roth" war Benedict Held mit 19 Jahren unter den 3000 Startern der jüngste Teilnehmer.

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Hanns-Seidel-Stiftung (HSS): Benedikt, was hat dich dazu bewogen, dich bei der HSS zu bewerben?

Ich habe mir verschiedene Förderwerke angeschaut, um zu sehen, welches am besten zu mir passen würde. Mit der HSS konnte ich mich vor allem politisch sehr identifizieren. Außerdem habe ich von Bekannten nur Positives über die HSS erzählt bekommen. Bei meinem Auswahlgespräch auf Kloster Banz war ich so beeindruckt von der Atmosphäre und dem Seminarangebot, dass ich genau wusste, hier will ich hin.

Was macht die HSS für dich so besonders? 

Ich finde, dass die HSS ein sehr familiäres Umfeld schafft. Man lernt in den Seminaren Menschen kennen, die man dann auch später wieder trifft. Ich war vergangenes Jahr mit der HSS in Griechenland und auf dieser Reise sind auch Freundschaften entstanden. Auch die Nähe zu den Dozierenden und Referatsleitungen ist etwas ganz Besonderes. Man kommt sehr gut mit ihnen ins Gespräch, sie reden auch auf Augenhöhe mit einem, das ist wirklich toll. Außerdem finde ich das Seminarangebot bei der HSS sehr vielfältig.

Held steht lächelnd vor einem großen Feuerwehrauto.

In seinem Heimatort setzt sich Benedikt Held in der Freiwilligen Feuerwehr als Atemschutzträger ein.

Ulla Kueffner

Held läuft eine Bergstraße an einem See entlang. Professionell.

Benedikt Held studiert Wirtschaftsinformatik und ist seit 2022 Stipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung.

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Neben Studium und Stipendium hast du auch ein anspruchsvolles Hobby. Wie bist du zum Triathlon gekommen?

Nachdem ich 2018 aufgehört hatte, Fußball zu spielen, war ich auf der Suche nach einer neuen Sportart. Zufällig habe ich auf YouTube eine Doku über den Ironman Hawaii gesehen und war sofort fasziniert. Ich habe mit dem Laufen begonnen, mir ein Rennrad gekauft und bin dann auch mal einen Halbmarathon gelaufen. Weil mich vor allem die längeren Ironman-Distanzen interessiert haben, habe ich ernsthaft mit dem Training begonnen. 2021 bin ich dann unter anderem den Berlin Marathon, die Challenge St. Pölten und den Ironman Graz gelaufen.

2022 warst du dann bei der Challenge Roth. Dort warst du unter 3.000 Startern mit 19 Jahren der jüngste Teilnehmer. Wie hat sich das angefühlt?

Bis kurz vor dem Rennen war mir das gar nicht bewusst, dass ich der jüngste Teilnehmer sein würde. Dann hat sich der Bayerische Rundfunk bei mir gemeldet und wollte einen Beitrag über mich filmen. Vor und während dem Rennen haben mich dann viele Unbekannte angesprochen und auch angefeuert, das war total schön. Ich habe auch während meiner Abiturphase viel trainiert. Das war natürlich sehr zeitintensiv, aber im Nachhinein war es die Sache wert. Nach so viel Arbeit über die Ziellinie zu laufen war schon ein unbeschreibliches Gefühl.

Held bei der Abfahrt auf seinem Rennrad, lächelnd.

"Ich habe eine Doku über den Ironman Hawaii gesehen und war sofort fasziniert", sagte Held, der 2021 zum ersten Mal einen Ironman gelaufen ist, den Ironman Graz.

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Neben dem Triathlon bist du auch in der Freiwilligen Feuerwehr deines Heimatortes engagiert. Wie schaffst du es Ehrenamt, Studium und Sport unter einen Hut zu bringen?

Es ist schon viel, aber mit gutem Zeitmanagement ist das zu schaffen. Unter dem Semester sind es vor allem die Vorlesungen und das Training für den Triathlon, die ich gut koordinieren muss. Die Einsätze in der Feuerwehr fallen meistens auf die Semesterferien oder Wochenenden, da ich während des Semesters unter der Woche nicht oft zuhause bin. Das lässt sich also eigentlich gut schaffen. Es ist viel Arbeit, das stimmt, aber der Sport und die Feuerwehr sind mir so wichtig, dass es mir leicht fällt, Zeit dafür zu schaffen.

Hast du schon eine Idee, in welchem Bereich du nach dem Studium tätig sein möchtest? 

Tatsächlich komme ich gerade aus einem Vorstellungsgespräch für mein Praxissemester. Da ich Elektroniker für Betriebstechnik gelernt habe, könnte ich mir gut vorstellen, in der Produktions-IT zu arbeiten. Meine Ausbildung hat mir in dieser Hinsicht sehr viel Praxiswissen vermittelt. Kombiniert mit meinem Studium, das sehr informatikorientiert ist, werde ich wahrscheinlich auch in der Software-Entwicklung arbeiten.

Eine letzte Frage zum Abschluss: Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Also auf jeden Fall mit einem abgeschlossenen Bachelor, und dann entweder mit einem erfolgreichen Einstieg in den Job oder auch in den Master. Da bin ich mir noch nicht sicher. Den Berufseinstieg habe ich dann hoffentlich in einem interessanten Unternehmen wie etwa BMW, da gibt es ja als IT-Mitarbeiter viele Möglichkeiten. In diesem Jahr steht aber erstmal noch die Ironman-Europameisterschaft in Hamburg an. Jetzt sind es nur noch rund hundert Tage.

 

Autorin: Megan Kreileder-Willis
Dieser Beitrag erschien zuerst auf: https://www.stipendiumplus.de/